Durch das Aufblättern eines Familiengeheimnisses begibt sich der detektivische Dokumentarfilm von Klaus Stanjek, Professor für Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Film und Fernsehen «Konrad Wolff», in die jüngere deutsche Vergangenheit und nähert sich tabubelasteten Zeiten wie weißen Flecken einer historischen Landkarte. Im Mittelpunkt steht die Biographie von Wilhelm Heckmann. Von 1923 bis in die sechziger Jahre trat der ausgebildete Konzertsänger und Pianist in ganz Deutschland und der Schweiz auf. Mit der Gleichschaltung durch die NS-Kulturpolitik und parallel zur Ausgrenzung „entarteter Musik“ zeigten die NS-Kulturpolitiker Sympathie für seine Musik und förderten ihn – z.B. mit Hilfe des NS-Kampfblattes »Das Deutsche Podium«. Seine bisexuelle Orientierung wurde ihm in der Zeit der verschärften Homosexuellenverfolgung zum Verhängnis. Nach Denunziation und Verhaftung wurde er 1937 ins KZ Dachau deportiert, später von da ins KZ Mauthausen. Trotz der extrem harten Umstände konnte er bis zum Kriegsende und der Befreiung überleben.
Wegen der aufgeladenen Familientabus war die Geschichte dieses Mannes nie offen zugänglich. Entsprechend basiert das Material des Films vor allem auf sekundären Quellen wie Erzählungen von Verwandten und Augenzeugen, Klaus Stanjeks eigenen Erinnerungen, aufgespürten Dokumenten und auf vielen Fotos. Dabei werden die Dynamiken des Verdrängens und Verdrehens der Wahrheit emotional nachvollziehbar gemacht - Musik ist fundamental beteiligt zur seelischen Entlastung und imaginären Befreiung.
Der Film läuft im Oktober 2013 noch im Berliner Kino Moviemento:
8.10.,17 Uhr | 9.10., 19 Uhr | 13.10., 15:15 Uhr | 16.10., 14 Uhr | 21.10., 16:30 Uhr | 22.10., 15:15 Uhr | 23.10., 11 Uhr
Die Website www.klaenge-des-verschweigens.de, ein detektivisches Dokumentarprojekt, wurde gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Presse zu den Berliner Vorführungen
- Er trug den rosa Winkel (Antifa – Magazin der VVN-BdA im September 2013)
- Klänge des Verschweigens (Filmdienst im September 2013)
- Es war einmal ein Musikus (Berliner Zeitung am 24.9.2013)
- Der schwule Onkel saß im KZ (Queer.de am 25.9.2013)
- “Klänge des Verschweigens” ab 26.9. im Kino (Siegessäule am 25.9.2013)
- Verdrängter Bruder (Neues Deutschland am 26.9.2013)
- Wagner für die SS (Tagesspiegel am 27.9.2013)
- Das Filmmagazin (Radio 1 am 28.9.2013 – ab Minute 13)
- Musik an der Grenze zum Tod (Netz gegen Nazis am 7.10.2013)
Presse zur Preisverleihung des William-Dieterle-Filmpreises 2013
- William Dieterle Filmpreis geht an Dokumentarfilmer Klaus Stanjek (Focus am 16.8.2013)
- Filmpreis für Klaus Stanjek (Neues Deutschland am 17.8.2013)
Erste Reaktionen zum Film
- Wahre Herzensangelegenheiten – Eindrücke vom 28. Internationalen Dokumentarfilmfestival München (Kino Zeit am 15.5.2013)
- Ein detektivischer Musikfilm (Bayrischer Rundfunk am 11.05.2013)
- Das Schweigen (PNN am 14.12.2012)
- Der Geheimnisonkel (PNN am 20.04.2012)
Pressemappe
Kontakt: Klaus Stanjek, info@cinetarium.de