Der Psychologe Moritz Kirchner und der Sozialwissenschaftler Benjamin Jung sprachen am 4. März über die gesellschaftsphilosophischen Ideen Foucaults und die Bedeutung seiner Ausführungen in der heutigen, von Überwachung geprägten Zeit.
Zunächst stellten sie den französischen Philosophen Michel Foucault mit Blick auf die Biografie dar und erläuterten seine unter anderem in den Werken „Überwachen und Strafen“ sowie „Sexualität und Wahrheit“ zum Ausdruck gebrachte Idee von „Macht“ und seine Form der Diskursanalyse, um die Grundlage für die weiteren Ausführungen zu schaffen. Hier wurde bereits Bezug genommen zu Foucaults Vorstellung des idealen Gefängnisses, des „Panoptikums“ – ein Begriff, der auf Jeremy Bentham zurückgeht. Der wesentliche Punkt dabei sei das Gefühl der Gefangenen, ständig überwacht zu werden.
Dies führte zu dem zweiten Teil des Vortrages: Mit stetigem Blick auf Foucault stellten sie kurz die drei Überwachungsmechanismen Prism, Tempora und NSA vor und diskutierten ihre Bedeutung und Rezeption in der heutigen globalen Gesellschaft. Angesprochen wurden dabei unter anderem die Themen Sicherheit, Macht, die Rolle der Politik, die informationelle Selbstbestimmung der Bürger und damit einhergehende Verhaltensänderungen. Ein zentraler Gedanke war „Freiheit statt Angst“.
In der abschließenden Diskussion wurden Detailfragen zu Foucaults Ansichten beantwortet und die auch in den Medien präsente Diskussion der ständigen Überwachung besprochen.