Nachricht | GK Geschichte Stuttgart, Hochburg der sozialdemokratischen Kriegsgegner

Die Kontext Wochenzeitung erinnert an Friedrich Westmeyer und andere KriegsgegnerInnen - in der baden-würtembergischen SPD

Im Sommer 1914 wagten es nur wenige, gegen die allgemeine Kriegsbegeisterung im Deutschen Reich anzukämpfen. Eine Hochburg der Kriegsgegner war Stuttgart, und dort die linken Sozialdemokraten. Als Sprachrohr fungierte die SPD-Parteizeitung "Schwäbische Tagwacht.

Am Abend des 28. Juli 1914 veranstaltet die Stuttgarter SPD die machtvollsten Kundgebungen ihrer Geschichte. In den drei großen Brauereisälen der Stadt protestieren Tausende von Sozialdemokraten, meist Arbeiter, gegen den drohenden Krieg. Allein bei Dinkelacker drängen sich 4000 Teilnehmer; volles Haus auch bei Wulle und Schwabenbräu. Noch fließt nur das Bier in Strömen, noch ist der Krieg nicht erklärt, noch können die Führer der Stuttgarter Sozialdemokraten frei reden. Ihr Vorsitzender Friedrich Westmeyer: "Wir wagen es, uns dem verbrecherischen Kriegstaumel entgegenzustemmen. Wir nehmen den Kampf auf gegen Unrecht und Gewalt, gegen Dummheit und Niedertracht, und der ist wahrlich schwerer und ehrenvoller, als Leichen aufhäufen."

Drei Tage zuvor hat die Landesversammlung in Esslingen einen Antrag der Stuttgarter Delegierten Clara Zetkin einstimmig angenommen. Sein Titel: "Das Proletariat fordert den Frieden." In ganz Württemberg sammeln sich Arbeiter zu Protestaktionen und Demonstrationen gegen den drohenden "Weltbrand". Im Flugblatt der Landes-SPD dazu heißt es: "Sollen nun die Arbeitsmänner des deutschen Reichs (...) sich opfern zur Befriedigung der frivolen Profitgelüste einer Handvoll deutscher Kriegsinteressenten? Nimmermehr darf das geschehen!"

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