Nachricht | Deutsche / Europäische Geschichte 1935-1955-2015?

Neujahrsempfang der Peter Imandt Gesellschaft

Noch nie herrschte ein so großer Andrang, wie auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Peter-Imandt-Gesellschaft/Rosa-Luxemburg-Stiftung, am 7.1.15 im Saarbrücker Kino Achteinhalb.

Und das hatten die Organisatoren in einem gewissen Maß der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mit ihrer kürzlich entfachten Diskussion um eine mögliche Auflösung des Bundesland Saarland bzw. dessen Anschluss an Rheinland-Pfalz zu verdanken.

Schon in der Eröffnungsrede erteilte der Vorsitzende der Peter-Imandt-Gesellschaft Michael Quetting solchen Überlegungen eine klare Absage. Mehr noch: der Rückblick auf zwei Volksabstimmungen (1935 und 1955) zeige, wie einst unsere Heimat und die Menschen behandelt wurden. Damals noch als Zankapfel von Großmächten und Großkonzernen zur Mehrung deren Reichtums. Heute vielleicht unter umgekehrten Zeichen, auf Grund einer Haushaltsnotlage, so die Überlegungen aus den Reihen der Landes-CDU.

Anschließend wurde die historische Filmdokumentation: „Der Zankapfel - Die Saar zwischen Deutschland und Frankreich“ aus dem Jahr 1976 aufgeführt, die die damalige Sicht auf das wechselvolle Schicksal des deutschen Grenzlandes darstellte und in der damals noch lebende Akteure der „zweiten Saarzeit“ (1945 bis 1955) zu Wort kamen.

 

Ein guter Einstieg in die Podiumsdiskussion unter der Moderation von Dr. Jürgen Albers (SR) mit Thomas Müller, Bezirksgeschäftsführer von VER.DI Region Saar Trier, Franz Hertel, Zeitzeuge und Akteur beim Plebiszit 1955, ehem. Kommunalpolitiker; Andreas Augustin, Parlamentarischer Geschäftsführer der Piratenfraktion im Saar-Landtag und  Thomas Lutze, MdB, DIE LINKE.

Alle Redner waren sich einig darin, dass ein Blick in die Historie zeige, dass endlich Schluss sein müsse mit jeglichen Gedanken einer Auflösung des Saarlandes. Viel nützlicher wäre es, wenn die Große Koalition ihre Energie einsetzen würde, dessen Zukunftsfähigkeit sicherzustellen, wozu die Fragen nach Arbeitsplätzen, aber auch ein gerechtes Bildungs- und Gesundheitssystem gehören. Bündnisse - über Parteigrenzen hinweg - müssen geschlossen, Widerstand organisiert werden.

Ähnlich sahen das auch viele Teilnehmerinnen, die dem Podium viel Applaus spendeten.

Die nächsten Monate werden zeigen, welche Projekte dem als „Auftaktveranstaltung für den Erhalt des Saarlandes“ deklarierten Neujahrsempfang folgen. Ein Anfang wurde gemacht.