Nachricht | Europa - Nordafrika - Kultur / Medien - Kommunikation / Öffentlichkeit «Re-Thinking Journalism»

Onlinemagazin veröffentlicht: Junge Medienschaffende überdenken Berichterstattung aus Konfliktgebieten.

Beim «Rethinking Journalism Training» übten sich in Berlin vom 15. bis 21. September 2014 mehr als 30 NachwuchsjournalistInnen aus sieben Ländern in Friedensjournalismus und konfliktsensitivem Journalismus, organisiert von der European Youth Press sowie unterstützt von der Linken Medienakademie (LiMA) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS).

Nun haben die Aktiven von European Youth Press das Online-Magazin, das von den Teilnehmenden des Treffens gestaltet wurde, mit Unterstützung der RLS veröffentlicht. Es ist online kostenlos zugänglich.

In dem englisch-sprachigen Heft geht es um eine Neudefinierung von journalistischer Arbeit in Konfliktgebieten, um das sensibilisierende Potential von multikultureller Teamarbeit und die gemeinsame Produktion eines Magazins.

Die ansprechend und journalistisch hochwertig produzierten Beiträge in dem Heft beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit Vorurteilen und Klischees rund um «das Fremde» in Berlin und Deutschland. Unter anderem geht es um die Präsenz des kolonialen Erbes im Berliner Alltag, vorgestellt werden Basisinitiativen, die Flüchtlinge im Alltag unterstützen, Juden und Moslems wehren sich gemeinsam gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, BerlinerInnen reden über ihre persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingen in der Nachbarschaft und MigrantInnen erzählen ihre persönlichen Schicksale.

Da ist zum Beispiel die Geschichte von Ena Hasković aus Bosnien-Herzegowina, die davon erzählt, dass sie selbst 1995, während ihre Mutter mit ihr schwanger war, also noch als ungeborenes Kind im Mutterleib, von einem Granatsplitter in Sarajevo verletzt wurde. Oder Amdy aus Senegal und Sherif aus Chad: Die «Lampedusa-Flüchtlinge» kamen aus Italien nach Berlin, weil sie dachten, hier bessere Chancen auf eine neue Zukunft zu haben und kämpfen seit dem für ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben. Sie besetzten vor über einem Jahr eine ehemalige Schule in Kreuzberg, die nach langen Kämpfen mit Administration und Politik zu einem Flüchtlingszentrum umgebaut werden soll.

Interesse bekommen? Einfach mal drin blättern:

Hier geht es zum Online-Magazin.