Es ist nicht einfach, alle Eckdaten zu Münzenbergs herausgehobener Rolle in den globalen Solidaritätsinitiativen der Zwischenkriegszeit zusammenzufassen. Er war der Inspirator der Jugend-Internationale, der größten Antikriegsorganisation gegen den Ersten Weltkrieg, und Organisator der internationalen Hungerhilfe für Sowjetrussland. Anfang der 1920er Jahre schuf er daraus die Internationale Arbeiterhilfe (IAH). Als Filmverleiher und Produzent brachte er den modernen russischen Film nach Deutschland und Europa. Als Publizist und Betreiber des einflussreichsten linken Medienimperiums der Weimarer Republik erwuchs der KPD-Politiker zum ernsthaftesten Gegenspieler von Goebbels und Hugenberg. Gleichzeitig initiierte er das weltweit größte antikolonialistische Netzwerk der Zwischenkriegszeit. Nach 1933 stand sein Name wie kein zweiter für eine Reihe charismatischer antifaschistischer Aktionen. Im französischen Exil arbeitete er an einer deutscher Volksfront, bevor er nach dem Stalin-Hitler-Pakt zu einem der exponiertesten Kritiker des Stalinismus wurde. Zuletzt vereinigte er große Teile der deutschen und europäischen Anti-Hitleropposition, um den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zu verhindern. Im Sommer 1940 floh er aus einem südfranzösischen Internierungslager, Monate später wurde seine Leiche gefunden – doch keine der Forschungsthesen (Selbstmord, NS- oder stalinistischer Meuchelmord) konnte bisher endgültig verifiziert werden.
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Kooperationen
Die Partner des Internationalen Willi-Münzenberg-Kongress, der vom 17.-19. September 2015 in Berlin stattfinden wird, sind
Grundstücksgesellschaft Franz-Mehring-Platz 1 (FMP1), Berlin, Deutschland
Åbo Akademi University, Åbo (Turku), Finnland
Arbejdermuseet, Kopenhagen, Dänemark
Institut für soziale Bewegungen, Ruhr-Universität Bochum, DeutschlandL
Linke Medienakademie (LIMA), Berlin, Deutschland
Maison des Sciences de l’homme, Université de Bourgogne, Dijon, Frankreich
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, Deutschland
Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich, Schweiz
Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam, Deutschland
(Stand 11/2014)