Nachricht | Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Arbeit / Gewerkschaften - Partizipation / Bürgerrechte - Afrika - Südliches Afrika «Platinum»

Das Leben der Bergarbeiter und ihrer Familien in Marikana - Eine Buchpräsentation in Johannesburg.

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Fotograph Jason Larkin und Journalist Jack Shenker (The Guardian) haben sich mit Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung Johannesburg mit der Situation der Bergarbeiter und ihrer Familien im südafrikanischen Bergarbeiterort Marikana auseinandergesetzt.

In Marikana waren im August 2012 44 Menschen während eines mehrwöchigen Streiks für höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen der Arbeiter und ihrer Familien gestorben. 34 Bergarbeiter wurden von der Polizei bei der Auflösung des Streiks getötet.

Neben einem Text in Englisch bzw. Xhosa beinhaltet das Buch mit dem Titel «Platinum» auch Fotographien. Die Bilder von Larkin zeigen die streikende Bergarbeiter und Installationen der Minen, welche die in vielen Teilen unwirkliche Landschaft des Platingürtels nordöwestlich von Johannesburg prägen.

Jason Larkin will mit seinen Bildern in «Platinum» nicht nur die Angst und Hoffnungen der streikenden Bergarbeiter in Marikana festhalten, sondern vor allem die Verformung der Landschaft durch die zahlreichen Minen in der Gegend veranschaulichen.

«Die gesamte Gegend», so Larkin auf der Buchpräsentation, zu der über 30 Gäste am 27. Juni 2015 in die Innenstadträumlichkeiten des Verlages Fourthwall in Johannesburg kamen, «ist den Minenaktivitäten untergeordnet, einschließlich der Menschen».

Der anwesende Vertreter der Gemeinschaft der Marikana-Bergarbeiter betonte in seiner kurzen Ansprache die anhaltende soziale Misere. Die versprochenen Verbesserungen der Lebensbedingungen seien ausgeblieben. «Wir warten immer noch auf bessere Wohnungen.»

Die Buchpräsentation in Johannesburg fiel mit der Veröffentlichung des offiziellen Marikana Berichts der Regierung zusammen. Der Polizei werden im Bericht schwere Vorwürfe gemacht. Sie sei mit ihrem Verhalten für den Tod der Bergarbeiter mitveranwtortlich. Aber auch den Gewerkschaften wurde Schuld zugewiesen. Bislang gab es keine politischen Konsequenzen. Diese Seite der Tragödie von Marikana macht viele Menschen nicht nur im Platingürtel Südafrikas wütend.