Pressemeldung | Gespräch mit Brasilianischem Abgeordneten Jean Wyllys

Wyllys kehrt nach Morddrohungen aus Sicherheitsgründen nicht in sein Land zurück. Pressegespräch 18. Februar, 11.00 Uhr, Raum 120, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin.

Der brasilianische Rechtsaußenpräsident Jair Bolsonaro twitterte vor kurzem fröhlich: „Ein großartiger Tag!“ Den Grund für die Freude bescherte ihm ausgerechnet ein Abgeordneter der Partei Sozialismus und Freiheit (Partido Socialismo e Liberdade, PSOL). Jean Wyllys, der als erster offen schwuler Abgeordneter zum dritten Mal das Mandat für den Bundesstaat Rio de Janeiro gewinnen konnte, hatte Ende Januar bekannt gegeben, aufgrund anhaltender massiver Todesdrohungen sein Parlamentsmandat nicht anzutreten und nicht von seiner Europareise nach Brasilien zurückzukehren.

Im politischen Diskurs Brasiliens tritt der Hass derzeit unverhohlen zu Tage und in vielen Fällen bleibt es nicht bei Worten. Laut dem Jahresreport der LGTBIQ* Aktivist*innengruppe „Grupo Gay da Bahia“ wurden im Jahr 2018 in Brasilien 420 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Transidentität ermordet. Es ist zu befürchten, dass es 2019 noch deutlich mehr werden könnten, denn die gesellschaftliche Polarisierung schreitet voran und die staatlich legitimierte Gewalt verschärft sich. Betroffen sind zunehmend auch die schwarze und indigene Bevölkerung sowie linke Politiker*innen, Aktivist*innen und Journalist*innen.

Jean Wyllys ist dieser Tage Gast der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er wird ausgehend von seinen persönlichen Erfahrungen als Abgeordneter und Aktivist darüber berichten, wie die Hassreden der reaktionären Rechten die Demokratie in Brasilien, vermehrt aber auch in Lateinamerika, bedrohen, aushöhlen und als Ganzes gefährden. Er steht Ihnen für Ihre Fragen und O-Töne zur Verfügung.

Aus organisatorischen Gründen freue ich mich über Ihre Anmeldung zum Pressegespräch unter jannine.hamilton@rosalux.org.

Am Abend des 18. Februar berichtet und diskutiert Jean Wyllys ab 20.00 Uhr unter dem Titel „Demokratie unter Beschuss: Hassreden, Repression und Desinformation unter Bolsonaro“ im Sharehouse Refugio, Lenaustraße 3-4, 12047 Berlin.

Jannine Hamilton
Presse | Rosa-Luxemburg-Stiftung
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