In einem Jahr wird das Auftaktspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar angepfiffen. Seit der Bekanntgabe des Austragungsorts vor elf Jahren reißt die lautstarke Kritik an der FIFA nicht ab. Es bleibt die Frage: Warum findet die WM ausgerechnet in einem Land statt, das von einer hochgradig repressiven, autoritären Monarchie geführt wird und in dessen Gesellschaft es keine gewachsene Fußballkultur gibt?
Seither gab es unzählige Berichte über menschenunwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der WM, von Ausbeutung und Todesfällen migrantischer Arbeiter*innen. Diese und weitere Berichte über Korruption und Komplizenschaft von FIFA und nationalen Sportverbänden zeichnen ein Bild von Verantwortlichen, die auch bei Menschenrechtsverletzungen gerne ein Auge zudrücken, solange der eigene Profit stimmt.
Katar ist bei westlichen Industriestaaten als Großinvestor beliebt, sei es beim Ankauf von Fußballclubs oder bei exorbitanten Rüstungsimporten. Mittels "Sportswashing" als gezielt eingesetzte Werbestrategie versucht Katar einmal mehr, auch ohne jegliche ernsthafte Demokratiebestrebung auf dem internationalen Parkett salonfähig zu werden.
In die hybrid stattfindende Diskussion über Menschenrechtsverletzungen im Kontext der Fußball-WM in Katar 2022 sollen die verschiedenen Perspektiven von Gewerkschaften, Menschenrechtsaktivist*innen, Fan-Initiativen und Sportjournalist*innen einfließen und die Möglichkeiten zur Solidarität der Fans und Zuschauer*innen ausgelotet werden.
Die Broschüre "Foulspiel mit System - was wir von der WM in Katar lernen können" beinhaltet eine Artikelsammlung von migrantischen Arbeiter*innen, nepalesischen und internationalen Gewerkschafter*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen.
Die Weltkarte "Anpfiff zum Fairplay", ein Poster zum Aufhängen, macht in anschaulichen Grafiken und kurzen Erklärtexten sichtbar, welche schädlichen Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Demokratie viele Sportgroßveranstaltungen der letzten Jahre weltweit hinterlassen haben. Die Karte visualisiert zudem die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Proteste.
Ein animierter Videoclip zeigt die Probleme der migrantischen Arbeiter*innen auf.
Weitere Informationen und die Materialien finden Sie online: www.rosalux.de/fairplay
Eine Kooperation von Rosa-Luxemburg-Stiftung, Gesellschaftsspiele e.V., Helle Panke e.V. und Sport Handelt Fair.
* Die Veranstaltung findet unter den Bedingungen der am Durchführungstag gültigen Verordnung des Berliner Senats statt und kann auch online verfolgt werden. Den Link zum Stream finden Sie ab dem 23.11. hier.
Jannine Hamilton
Presse | Politische Kommunikation | Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A | 10243 Berlin
E-Mail: jannine.hamilton@rosalux.org
Telefon: 030-44310-479 | Mobil: 0173-6096103