Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus

Publikation HKWM Kooperation

Marx erkannte klar den doppelten Charakter des Konzepts der Kooperation, das stets zwischen seinem despotischen Charakter unter kapitalistischer Prägung und seinem emanzipatorischen Potenzial changiert.

Information

Reihe

HKWM

Autor

Bernd Röttger,

Erschienen

Dezember 2024

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»Heute haben Produktivität, Reichtum und das Schaffen eines gesellschaftlichen Surplus die Form der kooperativen Interaktion angenommen, die sich sprachlicher, kommunikativer und affektiver Netzwerke bedient.« (Hardt, Negri 2002) Foto: pixabay

Das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus (HKWM) ist ein marxistisches Lexikon, das nach seiner Fertigstellung 15 Bände und über 1.500 Einträge umfassen wird. Von den bisher erschienenen neun Bänden in deutscher Sprache sind seit 2017 zwei Bände in chinesischer Sprache herausgegeben worden. Im Frühjahr 2019 hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung gemeinsam mit dem HKWM-Team die «Internationalisierung» des Lexikons auf Englisch und Spanisch vorangetrieben, um eine neue Generation marxistischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt für das Projekt zu gewinnen und seine Leserschaft und Reichweite zu vergrößern. Der unten stehende Eintrag ist Teil einer Auswahl dieser Übersetzungen, die auf unserer Website zur Verfügung gestellt werden. 

Weitere Informationen über das Projekt und andere übersetzte Lexikon-Einträge finden sich in unserem HKWM-Dossier.

A: tansīq. – E: cooperation. – F: coopération. – R: kooperacija. – S: cooperación. – C: hezuo 合作

Marx bestimmt K als Formbegriff: »Die Form der Arbeit vieler, die in demselben Produktionsprozess oder in verschiednen, aber zusammenhängenden Produktionsprozessen planmäßig neben- und miteinander arbeiten, heißt K.« (K I, 23/344) Sie bezeichnet »die Grundform, [...] die allgemeine Form, die allen gesellschaftlichen Arrangements zur Vermehrung der Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit zugrunde liegt«. In jeder konkreten Gesellschaftsformation erhält sie nur eine »weitere Spezifikation« (43/247). K ist einerseits »Naturkraft der gesellschaftlichen Arbeit«, weil die »Produktivität«, die durch sie möglich wird, nicht als die »des isolierten einzelnen« zu verwirklichen wäre (249); andererseits ist K für die Arbeitenden aber auch ein Zwangsverhältnis. Das von ihnen verausgabte Arbeitsvermögen wird etwas »Gesellschaftliches« nur, »sobald es bereits in den Arbeitsprozess getreten ist« (253).

Marx entwickelt am Beispiel der Manufaktur, dass sich K »als eine Produktivkraft des Kapitals, nicht der Arbeit« darstellt (43/252). Sie entfaltet sich den Arbeitern gegenüber als »eine ihnen fremde Macht« (253), »ein Band, das das Kapital um die einzelnen Arbeiten schlingt« (254). Der »kooperative Charakter des Arbeitsprozesses« (23/407) erscheint als Despotie des Kapitals, da den atomisierten Produzenten »der Zusammenhang ihrer Arbeiten [...] ideell als Plan, praktisch als Autorität des Kapitalisten gegenüber« tritt (351). Die marxsche Diagnose, dass »in unsern Tagen [...] jedes Ding mit seinem Gegenteil schwanger zu gehen [scheint]« (12/3), bedeutet in Bezug auf die K: sie verweist in der industriellen Produktion auf die Vorwegnahme einer kooperativen Gesellschaftsstruktur, bleibt aber in der kapitalistischen Produktionsweise selbst »Zubehör zum Kapital« (43/274).

1. Vorklärung zur marxschen Konzeption. – Im Kapital bestimmt Marx K als Voraussetzung und Element kapitalistischer Produktion; sie »bildet historisch und begrifflich« deren »Ausgangspunkt« (23/341). In der Manufaktur entfaltet sich K zunächst als »einfache K«. Hier tun »viele Handwerker [...] dasselbe oder Gleichartiges« und sind »von demselben Kapital gleichzeitig in derselben Werkstatt beschäftigt« (23/357). Im Unterschied dazu erzeugt das Maschinensystem der »Großen Industrie« eine »räumliche Zusammenballung gleichartiger und gleichzeitig zusammenwirkender Arbeitsmaschinen« und so die »Kombination von Teilarbeitsmaschinen« (400). Durch die kapitalistische Produktionsweise wird K so in gesellschaftlich organisierte Produktion angewandt.

In K I (23/791) wird die Passage des Manifests zitiert, dass die Industrialisierung »an die Stelle der Isolierung der Arbeiter durch die Konkurrenz ihre revolutionäre Vereinigung durch die Assoziation [setzt]« (4/474). Aber K erscheint nun nicht mehr vorrangig als Element der selbsttätigen Emanzipation der Arbeiter von ihrer Fremdbestimmung, sondern v.a. als »Errungenschaft der kapitalistischen Ära« (23/791): erst der gesellschaftliche Charakter des kapitalistischen Arbeitsprozesses ermöglicht die Produktion von relativem Mehrwert. Der Bruch mit der kapitalistischen Vergesellschaftung ist mit der Entfaltung von K nicht schon vollzogen, der Widerspruch zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen nicht bereits gelöst. Dennoch weist auch hier K über ihre kapitalistische Formbestimmtheit hinaus. Allgemein heißt es: In der K »streift der Arbeiter seine individuellen Schranken ab und entwickelt sein Gattungsvermögen« (23/349). K wird zu einer der Bedingungen, die aus einer fragmentierten ›Unterklasse‹ eine soziale Bewegung machen. Marx analysiert diese doppelte Bestimmung der K auch am Beispiel der Aktiengesellschaften und der Genossenschaften (Kooperativen). Beide versteht er in K III als »Übergangsformen aus der kapitalistischen Produktionsweise in die assoziierte« (25/456).

2. Despotischer und emanzipatorischer Charakter der K. – Schon in der DI führt Marx den Gedanken aus, dass »soziale Macht [...], die durch das in der Teilung der Arbeit bedingte Zusammenwirken der verschiedenen Individuen entsteht«, in kapitalistischen Produktionsverhältnissen den Individuen »nicht als ihre eigne, vereinte Macht, sondern als eine fremde, außer ihnen stehende Gewalt« erscheint (3/34). In den Gr notiert er, dass die »Vereinigung« der Arbeiter »nicht ihr Dasein, sondern das Dasein des Kapitals« ist. »Dem einzelnen Arbeiter gegenüber erscheint sie zufällig. Er bezieht sich auf seine eigne Vereinigung mit andren Arbeitern und K mit ihnen als fremde, als Wirkungsweisendes Kapitals.« (42/487)

In K I entwickelt Marx diesen Gedanken fort, indem er K als zwingende »Produktionsbedingung« begreift, die zur »Funktion des Kapitals« wird, »sobald die ihm untergeordnete Arbeit kooperativ wird« (23/350). Im Maschinensystem wird der »kooperative Charakter des Arbeitsprozesses [...] durch die Natur des Arbeitsmittels selbst diktierte technische Notwendigkeit« (407). K ist aber auch wohlfeile Methode zur Steigerung des relativen Mehrwerts: »Die gesellschaftliche Produktionskraft, die aus der K entspringt, ist unentgeltlich.« (43/252) K erzeugt »aus der Verschmelzung vieler Kräfte in eine Gesamtkraft« in vielen produktiven Arbeiten »einen Wetteifer und eine eigne Erregung der Lebensgeister (animal spirits), welche die individuelle Leistungsfähigkeit der einzelnen erhöhen« (23/345). In den Ms 61-63 führt Marx aus, dass die Kombination von Arbeitsfunktionen in der Großen Industrie für den einzelnen Arbeiter sich nicht als »Kombination von Tätigkeiten« darstellt. Die Arbeiter, die »gruppenweis subsumiert« sind, »bilden die Bausteine« einer durch das Kapital gesetzten Kombination der Arbeit (43/273).

Mit fortschreitender K tritt der Kapitalist »die Funktion unmittelbarer und fortwährender Beaufsichtigung der einzelnen Arbeiter und Arbeitergruppen selbst wieder ab an eine besondre Sorte von Lohnarbeitern« (23/351). Hier setzt Marx an, um weitere widersprüchliche Bewegungsformen der K kenntlich zu machen. Die kapitalistische Formbestimmung der K führt ihn nicht dazu, sie als Moment kapitalistischer Herrschaft zu verwerfen, denn schon ihre despotische Form war das Resultat der Tatsache, dass »mit der Masse der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter« auch »ihr Widerstand« wuchs »und damit notwendig der Druck des Kapitals zur Bewältigung dieses Widerstands« (23/350).

In K III präzisiert Marx diese widersprüchliche Bestimmung. Sie ist Element und Objekt kapitalistischer Kontrolle und Moment selbsttätiger Veränderung des Proletariats. Er spricht von K als »Durchgangspunkt zur Verwandlung aller mit dem Kapitaleigentum bisher noch verknüpften Funktionen im Reproduktionsprozess in bloße Funktionen der assoziierten Produzenten, in gesellschaftliche Funktionen« (25/453). Die in K I hervorgehobene Differenzierung der Arbeit erscheint hier als eine Vorwegnahme des sog. »Manager-Kapitalismus« der fordistischen Entwicklungsphase. Marx analysiert, wie sich »der Arbeitslohn eines Epitropos oder régisseur [...] vollständig vom Profit« trennt und zur bezahlbaren Funktion des Produktionsprozesses wird (400). Der Inthronisation dieser Manager im betrieblichen Kommandosystem folgt die Entmachtung des Kapitalisten durch die Entwicklung des Kredits, durch den er »als überflüssige Person aus dem Produktionsprozess« geworfen ist (401).

In den Kooperativfabriken sah Marx den praktischen »Beweis, dass der Kapitalist als Funktionär der Produktion ebenso überflüssig geworden [ist], wie er selbst [...] den Großgrundbesitzer überflüssig findet« (400). Diese Fabriken »zeigen, wie [...] aus einer Produktionsweise sich eine neue Produktionsweise entwickelt« (456). Sie bezeichnen »Übergangsformen aus der kapitalistischen Produktionsweise in die assoziierte«; sie sind »das erste Durchbrechen der alten Form« (ebd.). Folglich bezeichnen sie »die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise selbst und daher [einen] sich selbst aufhebenden Widerspruch, der auf den ersten Blick als bloßer Übergangspunkt zu einer neuen Produktionsform sich darstellt« (454).

Kooperativfabriken zeigen, »dass das bestehende despotische und Armut hervorbringende System der Unterjochung der Arbeit unter das Kapital verdrängt werden kann durch das republikanische und segensreiche System der Assoziation von freien und gleichen Produzenten« (16/195). In der Beurteilung der »Kooperativbewegung« für die IAA (1867) resümiert Marx, dass das Kooperativsystem trotz aller perspektivischen Dimensionen selbst »niemals imstande [ist], die kapitalistische Gesellschaft umzugestalten«, dass es vielmehr der »Veränderungen der allgemeinen Bedingungen der Gesellschaft« bedarf, »die nur verwirklicht werden können durch den Übergang der organisierten Gewalt der Gesellschaft, d.h. der Staatsmacht, aus den Händen der Kapitalisten und Grundbesitzer in die Hände der Produzenten selbst« (195f). Hier scheidet sich erneut begrifflich die freie »Assoziation« von der kapitalistisch formbestimmten K.

3. Fabrikdespotie und Fabrikrätebewegung. – Der Kampfzyklus der Arbeiterbewegung, in dem die industrielle Produktionsweise von den Lohnarbeitern akzeptiert, aber unter die Kontrolle der Genossenschaften gebracht werden sollte, wich am Ende des 19. Jh. einer neuen Phase. Eric Hobsbawm (1981, 42) hat gezeigt, dass die erste ›Krise des Marxismus‹ in eine Zeit fällt, »da sich die Krise des Kapitalismus in eine neue Expansionsphase auflöst (um 1897)«, scheinbare Gewissheiten über den Zusammenhang von krisenhafter Mehrwertproduktion und sozialer Emanzipation also zu verdampfen drohten. Sie war aber auch eine Phase, in der gewerkschaftliche Organisationsformen konsolidiert wurden und die Arbeiterbewegung politische Rechte erobern konnte. Die »industrielle Legalität« erkämpft zu haben, war Antonio Gramsci zufolge »ein großer Erfolg der Arbeiterklasse« (Ri, 69), beendete aber zugleich vorerst die marxsche Phase einer analytischen Beschäftigung mit den Widersprüchen der K.

Das Erstarken syndikalistischer Bewegungen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, oft im Widerspruch zu den inzwischen ›etablierten‹ Organisationen der Arbeiterbewegung, warf erneut das Problem des Verhältnisses von individueller Arbeit und kooperativem Arbeitsprozess auf. Gramsci, scharfsinniger Theoretiker der Turiner Fabrikräte, analysierte – ohne den Begriff der K zu verwenden – die von ihnen angestrebte »Autonomie des Produzenten« (1920, Ri, 53). Er versteht deren Initiativen als Versuche, »aus der Sphäre der Konkurrenz und des Individualismus herauszukommen«, um mit dem »assoziativen und solidarischen Prinzip« die »Psychologie und die Sitten« der Arbeiter zu verändern (29). Er sieht in den Fabrikräten Erprobungsorgane für »neue Positionen, die die Arbeiterklasse zur Produktion einnimmt« (53). Indem mit den Fabrikräten die Arbeiterklasse »das Arbeitsinstrument in Besitz« nimmt (57), erwecken sie das in der kapitalistisch bestimmten K schlummernde Subversionsmoment zum Leben. Sie zeigen ein neues Verhältnis von Individuum und Kollektiv an. Rätebewegungen sind für Gramsci Ergebnis »realer Erfahrungen der einzelnen Mitglieder«: Jeder Arbeiter »spürte, dass er zunächst einer elementaren Einheit, der Abteilungsgruppe, angehört, und er spürte, dass die technischen Neuerungen an den Maschinen sein Verhältnis zum Techniker änderten: der Arbeiter braucht den Techniker, den Meister der Kunst, weniger als früher, folglich erwarb er eine größere Autonomie und kann sich selbst erziehen« (55). Der Techniker erfährt ebenfalls einen Funktionswandel. Als »Vertrauensperson« des Industriellen und als »Agent der kapitalistischen Interessen« ist er nicht mehr gefragt. Da »der Arbeiter bei unzähligen Arbeitsgängen ohne den Techniker auskommen kann, wird der Techniker als Werkzeug der Disziplinierung überflüssig: auch der Techniker ist nur noch Produzent, der mit dem Kapitalisten durch das nackte, krude Verhältnis des Ausgebeuteten zum Ausbeuter verbunden ist. Seine Psychologie verliert den kleinbürgerlichen Anstrich, und er wird proletarisch, wird revolutionär. Die technischen Neuerungen in der Industrie und eine bessere berufliche Qualifikation verschaffen dem Arbeiter eine größere Autonomie, stufen ihn in eine höhere industrielle Position ein.« (Ebd.)

Die allein im Rahmen der ›industriellen Legalität‹ kämpfende Gewerkschaft ist für Gramsci kein »Werkzeug der radikalen Erneuerung der Gesellschaft«, solange sie korporatistisch bleibt. Notwendig müsse im Prozess der Entfesselung emanzipatorischer Momente des Arbeitsprozesses ein Organisationstyp entwickelt und verkörpert werden, »wie er für die eigentliche Tätigkeit der Produzenten typisch ist, und nicht für Lohnarbeit«. Den Fabrikrat begreift er als eine »erste Zelle einer solchen Organisation« (41).

4. Fordistischer Klassenkompromiss und antagonistische K. – Später muss Gramsci konstatieren, dass die der Fabrik entspringende K nicht allein als Movens proletarischer Emanzipation, sondern ebenso als Mittel einer ›passiven Revolution‹ des fordistischen Kapitalismus fungieren kann, in der »Vergesellschaftung und K der Produktion betont« werden, »ohne deshalb die individuelle und gruppenmäßige Aneignung des Profits anzutasten« (Gef, H.10, §9, 1243). Tatsächlich kündet der »fordistische Fanfarenstoß« (H.22, §2, 2070) eine Zurichtung der K an, bei der es um den einen »best way« (Taylor 1913, 7) zur wechselseitigen Anpassung von Mensch und Maschine, mithin um die effektivste Verwertung für das Kapital geht. Die in den fordistisch-tayloristischen Fabrikordnungen durchgesetzte ›Zeitökonomie‹, die Gramsci in ihrer entfalteten Form nicht mehr untersuchen konnte, zeigte dann nur noch »wenige oder gar keine Zusammenhänge [mehr] mit den Kooperationsanforderungen des unmittelbaren Arbeitsprozesses« (Mahnkopf 1985, 41).

Auch aufgrund dieses Widerspruches orientierte sich marxistisches Denken zunehmend auf das Phänomen ›kapitalistischer Kontrolle‹ des Arbeitsprozesses. Die im expandierenden Fordismus und der Herausbildung des »keynesianischen Staates« erreichten Klassenkompromisse in den industriellen Beziehungen wurden als ›antagonistische K‹ thematisiert. In einer Weiterentwicklung des Hegemoniekonzepts Gramscis identifiziert Michael Burawoy unterschiedliche historische »Fabrikregimes«, in denen K spezifisch vom Kapital mittels Kontrolle eingehegt wird. Er setzt seine Untersuchung in der Phase des »Marktdespotismus an, in der die Arbeiter aufgrund von »deskilling« (Dequalifizierung) zum Anhängsel der Maschine werden und sich der despotischen Herrschaft des Kapitals nicht widersetzen können (1985, 123f). Die Weltwirtschaftskrise 1929 markiert eine erste Zäsur. Sukzessive bildet sich ein »hegemoniales Fabrikregime« aus, in dem »workers must be persuaded to cooperate with management. Their interests must be coordinated with those of capital.« (126) Das hegemoniale Fabrikregime und damit die aktive Bereitschaft der Arbeiter, sich zu unterwerfen, komme zustande, weil der fordistische Kapitalismus ein neues Wechselspiel zwischen den »politics in production« (Konflikte im Lohnverhältnis) und den »politics of production« (staatlich vermittelte Konflikte um die Regulation des Lohnverhältnisses) konstituiert, welches auf die materiellen Interessen der Arbeiter zielt (151). Mit der Krise des Fordismus und abstumpfender Interventionsinstrumente des keynesianischen Staates sieht Burawoy einen neuen Typus entstehen: den »hegemonialen Despotismus«, der in der »tyranny of capital mobility over the collective worker« zum Ausdruck komme (150). Nach Burawoy dürfen die historischen Phänomene kapitalistischer Kontrolle nicht mit einer ›Integration‹ der Arbeiterklassen in die kapitalistische Logik verwechselt werden. Die strukturelle Widerständigkeit der lebendigen Arbeit bilde vielmehr die Grundlage kapitalistischer Kontrolle, welche die »spontane K der Arbeiter, die für die Produktion notwendig ist, nicht eliminieren [darf und kann]. Arbeit nach Vorschrift ist das wirksamste Mittel zur Unterbrechung des Arbeitsprozesses. Falls es dem Kapitalismus jemals gelänge, Arbeiter auf koordinierte Automaten zu reduzieren, so würde dies den unmittelbaren Zusammenbruch des Produktionsprozesses bedeuten. Der Traum der Manager würde zum Alptraum.« (1983, 509f)

5. Kritik der institutionellen Arbeiterbewegung. – Konzepte der ›Belegschaftskooperation‹ und der ›Arbeiterkontrolle‹ am Ende der 1960er Jahre verstehen sich als Kritik bürokratischer Organisation der Arbeiterbewegung. Beide setzen explizit bei Marx’ Gedanken der »unmittelbaren K der Individuen« (25/114) in der gesellschaftlichen Arbeit an, also am Gedanken der Selbstbestimmung im Rahmen von Fremdbestimmung, und an Trotzki, der die »Losung der Arbeiterkontrolle über die Produktion« einer (Übergangs-)Periode der »Schaffung von Sowjets« (1932/1999, 174) zuordnet.

›Belegschaftskooperation‹ bezeichnet »eine K, die nicht mehr von der Hierarchie organisiert, also fremd-bestimmt ist, sondern die aus der schöpferischen Kollektivinitiative der Arbeiter und Angestellten bei der Bewältigung der modernen Technik hervorgeht« (Frielinghaus 1970, 122). Ähnlich die Konzepte der Arbeiterkontrolle, die aber stärker den ›Übergangscharakter‹ solcher K-Formen hervorheben. Sie bereiten die Plangesellschaft vor, sind aber nicht mit ihr identisch. Betrieb und Unternehmen werden sowohl als Planungszentrum kapitalistischer Macht als auch als Orte und Aktionszentren antikapitalistischer Gegenmacht verstanden (Kendall 1969; Kuda 1970). Arbeiterkontrolle wird nicht begriffen als eine Konstellation, in der die Arbeiter bereits Entscheidungsmacht besitzen, sondern bezeichnet vielmehr »ein System von Abwehrmöglichkeiten oder sogar von Vetorechten«, das sich die Arbeiter noch im Kapitalismus erkämpfen (Coates 1968, 362). Allen Unterschieden im Detail zum Trotz beharren Kritiken der institutionellen Arbeiterbewegung (und der von ihr praktizierten antagonistischen K) auf einer Differenz zwischen den im Prozess der Kapitalreproduktion erzeugten und ›autonomem‹, von der Arbeiterklasse selbst entwickelten Formen der K. Die bei Marx angelegte Dialektik der »kapitalistischen K« weicht tendenziell einer Dichotomie von ›schlechter‹ und ›guter‹ K – je nachdem, wer sie ins Werk setzt. In den 1970er Jahren wirft Claudio Pozzoli rückblickend den »traditionellen Organisationsformen der Arbeiterbewegung« vor, letztlich »den Fabrikdespotismus und den Kooperationszusammenhang, wie er im kapitalistischen Betrieb herrscht: Zusammenarbeit als erzwungene Effizienz«, nur reproduziert zu haben (1974, 16).

6. Automation und K am Ausgang des Fordismus. – Im zur Reife gekommenen Fordismus entstanden neue, zunächst v.a. industriesoziologisch geprägte Interpretationen. Analysen der »gefügeartigen K« (Popitz u.a. 1957, 184ff u. 207ff) im Fordismus zeigten noch, dass die Arbeitenden durch maschinelle Prozesse sozialisiert werden und ihre Zusammenarbeit über die Maschinen vermittelt »sachliche Evidenz« besitzt. Andere konstatierten Prozesse der Ausdifferenzierung traditioneller Herrschaftsformen im Betrieb, deren ›Versachlichung‹ zu »Veränderungen der Kooperationsformen« geführt hatte – »sowohl da, wo Güter, als auch da, wo ›Führung‹ produziert wird« (Bahrdt 1959, 116). Horst Kern und Michael Schumann sprachen dagegen von »technisch-kolonnenartiger« K (1970, 123), in der die »Interdependenzbeziehung auch bei den Arbeitern das Bewusstsein [schafft], dass sie [...] nur gemeinsam den Produktionsprozess bewältigen können« (124). Ob K darüber hinaus zum Ausgangspunkt eines Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit werden kann, bleibt in dieser Studie unterbelichtet.

6.1 Mit der Veränderung der Arbeitsbedingungen durch Automatisierung muss K neu betrachtet werden. Das Projekt Automation und Qualifikation (PAQ) untersucht die Formen der K in der automatisierten Fabrik unter der Frage, wie sich neue Möglichkeiten der Entwicklung von K in den Fesseln kapitalistischer Produktionsweise zeigen. Das PAQ bezieht sich auf den widersprüchlichen marxschen K-Begriff und dessen anthropologische Fundierung durch Klaus Holzkamp. Dieser untersucht die Dimension, die die menschlich-spezifische Weise von K von tierischen Formen des Zusammenwirkens unterscheidet. Grundlegend gilt ihm die zielgerichtete Arbeit der Werkzeugherstellung mit ihrer in Produktform fixierten »verallgemeinerten Zwecksetzung«; diese »Resultate menschlicher Arbeit« bilden in ihrer gesellschaftlichen Qualität »die Grundlage für den kooperativen Charakter gesellschaftlichen Lebens« (1973, 136). Damit bezieht Holzkamp K nicht nur auf »Formen der gemeinsamen Arbeit von Menschen, die aktuell miteinander in Beziehung stehen«, sondern sieht in dem »von kooperativer Arbeit getragenen gesellschaftlich-historischen Prozess« eine Form »der Aufhebung individueller Lebenserhaltung in gesellschaftlicher Lebenserhaltung«, welche die »individuelle Aneignung objektivierter, gesellschaftlich kumulierter Erfahrung« ermöglicht (136f). Gesellschaftliche Arbeit und damit K werden zum Lernprozess. Die »Umgestaltung der Welt [...] und die Umgestaltung des Menschen sind demgemäß [...] zwei Seiten eines einheitlichen Prozesses« (138), doch sind die »entwickelten Produktionsverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft [...] allein mit der Bestimmung als durch Gebrauchswert-Vergegenständlichungen vermittelte K-Strukturen nicht mehr hinreichend zu kennzeichnen« (137, Fn. 46). Der Mensch sei nicht erst in der ›Gruppe‹ o.ä., sondern schon als jeweils einzelner ein gesellschaftliches Wesen«; die »historische Entwicklung der in den Produktionsverhältnissen gegebenen objektiven Kooperationsstrukturen« stellt »gleichzeitig eine Entwicklung der angeeigneten spezifischen Beschaffenheiten des Menschen gemäß der Eigenart jeweils erreichter Gesellschaftsformationen« dar (138, Herv. getilgt). Nach Alexej N. Leontjew kann Holzkamp in der Folge Fähigkeiten und Fertigkeiten in ihrer spezifischen Bedeutung für die »Kommunikativ-Orientierung des kooperierenden Menschen« (145) untersuchen. K ist somit zugleich ein Wesensmerkmal des Menschen, eine Perspektive – und wird je konkret für die Formen von Zusammenarbeit benutzt.

Ute Holzkamp-Osterkamp hat auf der Grundlage des »notwendig kooperativen Charakters von Aktivitäten zur Verbesserung der Kontrolle über die allgemeinen und damit jeweils individuellen Lebensbedingungen« (1976, 70) die Herausbildung spezifisch menschlicher Motivation untersucht, die im Spannungsfeld von Eigeninteresse und antizipierbarem Interesse anderer Menschen eine Skala von empirisch zu untersuchenden Beweggründen und ihrer Umsetzung vorwiesen. Dabei gehe es nicht nur um persönliche Vorteile, sondern um die »Einbezogenheit in ein kooperatives Verhältnis« (71). Wenn Menschen in ihren Tätigkeiten gemeinsame Ziele verfolgen, die mit »gesellschaftlicher Realitätskontrolle« im Zusammenhang stehen, haben sie die Möglichkeit, zu einer besonderen »Qualität kooperativer emotionaler Verbundenheit mit den an der Verwirklichung des gleichen Zieles beteiligten Menschen zu kommen: mit der wachsenden Bedeutung des Beitrags des Einzelnen für die gesellschaftliche Entwicklung gewinnt dieser selbst wesentliche Bedeutung für die anderen und entsprechende Bestätigung und Zuwendung durch diese« (69). Dabei bezweifelt Holzkamp-Osterkamp aber, dass in »antagonistischen« zugleich »bewusst kooperative« Beziehungen entstehen könnten.

6.2 Für das PAQ bedeutete dies, die Spezifik des kooperativen Umgangs mit den neuen Produktionsmitteln unter kapitalistischen Produktionsverhältnissen zum Untersuchungsgegenstand zu machen. Wenn K zu den Wesensmerkmalen des Menschen gehört, verschiebt sich die Frage nach der Art der jeweiligen K in die Frage nach den Möglichkeiten danach, wie sich die einzelnen ihr menschliches Wesen aneignen. »Das gradualistische Denken«, etwa der Industriesoziologie, soll »durch ein Widerspruchsdenken« überwunden werden, »welches ausgehend von den geänderten Bedingungen der Produktionstechnik den Raum aufsucht, der sich der Entfaltung der Arbeitenden öffnet und zugleich durch neue und geänderte Formen der Fesselung eingeschränkt wird. [...] Im Falle der K ist das produktionsnotwendige Zusammenarbeiten von Maschinenbediener und Programmierer eine Möglichkeit für die Vergesellschaftung beider. Ihr wechselseitiges Aufeinanderangewiesensein, ihr faktisches Kooperieren zeigt sie in ihrer Vergesellschaftung verstrickt in allerlei alte Formen von Hierarchie, Anweisungen, Qualifikationsdefiziten, Eigentumsverhältnissen und zeigt sie Kämpfe gewinnen.« (1980, 188f) Der Widerspruch zwischen geforderter Kollektivität und existierenden Privat- und Konkurrenzverhältnissen erscheint z.B. in der Weise, dass Kooperationsfähigkeit von den Verhältnissen abgelöst und als soziale Eigenschaft den Arbeitenden zugeschrieben wird. ›Job-Rotation‹ und im Rahmen der Projekte zur Humanisierung des Arbeitslebens durchgesetzte, organisierte Weiterbildung hätten Bedingungen geschaffen, unter denen die Arbeiter als Subjekte ihrer Weiterentwicklung handeln, während die kapitalistische Produktionsorganisation ihnen mit der Verfügung über die Produktion auch eine gemeinsame Zielsetzung ihrer Entwicklung verwehre. Im übergreifenden Widerspruch, dass die Verwissenschaftlichung der Produktion eine ebensolche Verwissenschaftlichung des Personals nach sich ziehe, dies aber durch die Eigentumsverhältnisse begrenzt werde, werden Anstrengungen von Arbeitenden analysiert, die Widerspruchslösungen als individuelle Aufgabe betreiben. Für diesen Vorgang hat das PAQ den Begriff »kollektive Subjektivierung« geprägt (1981, 473f). Die zunehmende Automation der Produktion habe einen neuen Typus des Arbeitenden entstehen lassen: die »Automationsarbeiter«, die »ein Kollektiv mit der bewussten Haltung von Produktionsexperimentatoren« bilden (476). Die Kämpfe in der Produktion spitzten sich zu als Kämpfe um Hierarchie in obsolet gewordenen Arbeitsteilungen.

6.3 Die neuen Formen von K werden Gegenstand der Industriesoziologie. Klaus Dörre zeigt in kritischer Abgrenzung zur These vom »Ende der Arbeitsteilung« (Kern/Schumann 1984), dass die mit der Einführung von Gruppenarbeit entstandenen »teilautonomen Gruppen« zwar einen »Tätigkeitsüberschuss« hervorbringen und insofern »einen besonders geeigneten Rahmen für – weitgehend selbstgesteuerte – Partizipation« darstellen. Zugleich aber stehen sie in einem »engen Zusammenhang« mit der K im Arbeitsprozess (2002, 27) und fungieren folglich v.a. als betrieblich-wirtschaftliche Optimierungs-K. In der Perspektive des PAQ erscheint Gruppenarbeit deshalb als »Fremdbestimmung in Form der Selbstkontrolle«: »An der K, dem arbeitsteiligen Zusammenwirken, ändert sich kaum etwas. Dagegen werden die gegen die entfremdete Arbeit gerichteten Kollektivbeziehungen in die gemeinsame Gruppenarbeit eingebaut und verlieren mit der Übernahme der Gruppenleistung als scheinhafte ›dritte Sache‹ ihr Widerstandspotenzial.« (1981, 482) Mit den sich abzeichnenden nachfordistischen Umwälzungen der Produktion stünden nicht nur tradierte Formen der (antagonistischen) K zur Disposition; vielmehr stehe nun »das selbstorganisierte Zusammenkommen der verschiedenen betrieblichen Kompetenzen, der Automationsarbeiter und Ingenieure zu einem neuartigen Ensemble von Produktionsintellektuellen« (1987, 58f) auf der Tagesordnung.

7. Kapitalistische Globalisierung und neue Räume der K. – Die Globalisierung des Kapitalverhältnisses der 1990er Jahre hat weniger die K der Arbeitenden verstärkt, als deren Konkurrenz untereinander in ›Standortpolitiken‹ und betrieblichen ›Wettbewerbskorporatismen‹ geschürt. Michael Hardt und Antonio Negri entdecken dennoch eine neue Epoche der K. In globalen Produktionsnetzwerken würden von nun an Formen der »abstrakten K« (2002, 307) dominieren, die »in eine revolutionäre Organisation« zu verwandeln seien (274). Erfolgreiche Kapitalakkumulation würde im Zeitalter der ›Globalisierung‹ diese Formen der K erzwingen, weil »einzig die Kapitalfraktionen [...] gedeihen [werden], denen es gelingt, die neue immaterielle, kooperative, kommunikative und affektive Zusammensetzung der Arbeitskraft zu adaptieren« (286f). Damit komme aber die kapitalistische Aneignung in ein Dilemma: das Kapital sei zwar abhängig von der Kommunikation und der Kreativität der lebendigen Arbeit, könne deren Produktivität aber weder »orchestrieren« noch deren Herstellung garantieren. »Heute haben Produktivität, Reichtum und das Schaffen eines gesellschaftlichen Surplus die Form der kooperativen Interaktion angenommen, die sich sprachlicher, kommunikativer und affektiver Netzwerke bedient.« Diese werden als »Potenzial für eine Art spontanen und elementaren Kommunismus« interpretiert (305). Sie attestieren der im Zuge der kapitalistischen Globalisierung entstandenen »Netzwerkproduktion« die Fähigkeit, aus sich heraus eine neue K zu erzeugen; sie werde nicht mehr »von außen« (vom Kapital) arrangiert, sondern sei der Arbeit »vollkommen immanent« (305). Daher die Frohe Botschaft für die Beherrschten, die als »Multitude« gar nicht anders können, als widerständig zu agieren: »Die Herrschenden [werden] immer parasitärer [...] und die Souveränität zunehmend entbehrlich [...]. Entsprechend werden die Beherrschten immer autonomer und können die Gesellschaft immer stärker nach ihrem Vorbild gestalten.« (2004, 371)

8. Ausblick. – Im krassen Gegensatz zu solchen Befunden stehen neuere arbeitssoziologische Untersuchungen, die der im nachfordistischen Arbeitsprozess herausgebildeten K als Quelle selbstverändernder Praxis der Arbeiter und als Basis von ›Arbeitersolidarität‹ nur noch wenig Bedeutung zumessen: »Die Arbeiterklasse, wie sie sich im 19. Jh. herausbildete, nämlich als ›dauerhafter Bezugspunkt, als ein zentrales Problem, das über eine sehr lange Zeit den Verstand und die Herzen bewegen konnte‹, gibt es nicht mehr«. Sie habe sich in »isolierte, versprengte und untereinander gespaltene Individuen [zersetzt], die ständig steigenden Arbeitsanforderungen ausgesetzt sind und es anscheinend aufgegeben haben, ihre Interessen gemeinsam zu vertreten« (Beaud/Pialoux 2004, 21). Die Geschichte gesellschaftlicher Arbeit zeigt aber auch immer wieder, dass das Potenzial kapitalistisch formbestimmter K der Arbeitenden nie ganz durch das Kapital aufgesogen werden konnte. K bezeichnet etwas ›Unabgegoltenes‹ in der menschlichen Entwicklung, das in Freiheit zu setzen ist, um die Selbstaufhebung des Proletariats zu »assoziierten Individuen« (4/482) zu ermöglichen.

Bibliographie: H.P.Bahrdt, »Die Krise der Hierarchie im Wandel der Kooperationsformen«, in: DGS (Hg.), Soziologie und moderne Gesellschaft. Verhandlungen des vierzehnten Deutschen Soziologentages, Stuttgart 1959, 113-21; S.Beaud u. M.Pialoux, Die verlorene Zukunft der Arbeiter. Die Peugeot-Werke von Sochaux-Montbéliard, a.d. Frz. v. M.Wörner u. A.Eberhardt, Konstanz 2004; M.Burawoy, »Fabrik und Staat im Kapitalismus und im Sozialismus«, in: Argument 140, 25. Jg., 1983, H. 7/8, 508-24; ders., The Politics of Production. Factory Regimes under Capitalism and Socialism, London 1985; K.Coates, »Definitions: Workers’ Control and Workers’ Self-Management«, in: ders. u. T.Topham, Industrial Democracy in Great Britain, London 1968, 361-63; K.Dörre, Kampf um Beteiligung. Arbeit, Partizipation und industrielle Beziehungen im flexiblen Kapitalismus, Wiesbaden 2002; K.Frielinghaus, »Belegschaltskooperation«, in: Heidelberger Blätter. Zeitschrift für Probleme der Arbeit und der Gesellschaft, Nr. 14-16, 1969/70, 112-59; M.Hardt u. A.Negri, Empire. Die neue Weltordnung, a.d. Engl. v. Th.Atzert, Franklurt/M 2002; dies., Multitude. Krieg und Demokratie im Empire, a.d. Engl. v. Th.Atzert u. A.Wirthensohn, Frankfurt/M 2004; E.Hobsbawm, »Die Krise des Kapitalismus in historischer Perspektive«, in: F.Fröbel, J.Heinrichs u. O.Kreye (Hg.), Krisen in der kapitalistischen Weltökonomie, a.d. Engl. v. U.Richter, Reinbek 1981, 35-52; K.Holzkamp, Sinnliche Erkenntnis. Historischer Ursprung und gesellschaftliche Funktion der Wahrnehmung, Frankfurt/M 1973, Schriften 4, Hamburg 2006 (gleiche Paginierung); U.Holzkamp-Osterkamp, Grundlagen der psychologischen Motivationsforschung, Bd. 2: Die Besonderheit menschlicher Bedürfnisse Problematik und Erkenntnisgehalt der Psychoanalyse, Frankfurt/M 1976; W.Kendall, »A Strategy for Workers’ Control«, in: Monthly Digest of the Institute for Workers' Control, 2. Jg., 1969, H. 5; H.Kern u. M.Schumann, Industriearbeit und Arbeiterbewusstsein, Frankfurt/M 1970; dies., Das Ende der Arbeitsteilung? München 1984; R.Kuda, Arbeiterkontrolle in Großbritannien. Theorie und Praxis Frankfurt/M 1970; B.Mahnkopf, Verbürgerlichung. Die Legende vom Ende des Proletariats, Frankfurt/M 1985; H.Popitz u.a., Technik und Industriearbeit. Soziologische Untersuchungen in der Hüttenindustrie, Tübingen 1957; C.Pozzoli, »Rosa Luxemburg als Marxist. Einleitende Thesen«, in: ders. (Hg.), Rosa Luxemburg oder: Die Bestimmung des Sozialismus, Frankfurt/M 1974, 9-20; Projekt Automation und Qualifikation (PAQ), Automationsarbeit. Empirie. Teil I, Berlin/W 1980; dass., Teil III, Berlin/W 1981; dass., Widersprüche der Automationsarbeit. Ein Handbuch, Berlin/W 1987; F.W.Taylor, Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung, Berlin 1913; L.Trotzki, »Arbeiterkontrolle und Zusammenarbeit mit der UdSSR« (1932), in: ders., Porträt des Nationalsozialismus. Ausgewählte Schriften 1930-1934, Essen 1999, 174-82.

Bernd Röttger

 

→ Aktiengesellschaft, Arbeit, Arbeiterbewegung, Arbeitsprozessdebatte, Arbeitsteilung, Assoziation, Automationsarbeit, Despotie des Kapitals, Disziplin, Fabrik, Fabrikräte/Arbeiterräte, Fordismus, fremd/Fremdheit, Genossenschaft, Gewalt, Gewerkschaften, Humanisierung der Arbeit, immaterielle Arbeit, Kapitalismen, Klasse, Klassenbewusstsein, Kollektiv, kollektives Handeln, Kompetenz/lnkompetenz, Kompromiss, Konkurrenz, Kontrolle, Kooptation, Korporatismus, Management, Maschinerie, Mehrwert, Mehrwertrate, Plan, planmäßige Produktion des Einzelkapitals, Produktionsverhältnisse, Produktionsweise, Produktivkräfte, Räte/Rätesystem, Rätekommunismus, Rationalisierung, Syndikalismus, Taylorismus, Utopie