Publikation Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Staat / Demokratie - Gesellschaftstheorie - Globalisierung - Krieg / Frieden - International / Transnational Eine Frage der Gewalt. Antworten von links

Reihe: Texte der RLS Bd. 49 von Rainer Rilling (Hrsg.)

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Autor

Rainer Rilling,

Erschienen

Mai 2008

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Von Rainer Rilling (Hrsg.)

Reihe: Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 49

140 Seiten, Broschur

ISBN 978-3-320-02157-3


Die Frage der Gewalt zerreißt die Linke wie kaum etwas anderes. Zuletzt hat es Heiligendamm gezeigt. Die Linke kämpft für eine Gesellschaft ohne Gewalt und Krieg und sie trägt zugleich eine Tradition schrecklichster Formen der Gewalttätigkeit mit sich. Ihre Verweise auf die Macht der Gewalt und die Gewalt der Macht sind stichhaltig. Doch wie darauf reagieren? Mit der strategischen Position der Militanz? Radikaler Gewaltfreiheit? Einem linken radikalen Pazifismus? Einer Gewaltpraxis revolutionären Widerstands?

Die eine Frage der Gewalt zerfällt rasch in viele Fragen und in noch mehr Antworten der Linken – und, nicht selten, in politische Spaltungen und tiefe Unversöhnlichkeit. Viele halten die Mühen der Gewaltfrage nicht mehr aus und verlassen das linke Lager. Andere nehmen eher leichte Wege: tabuisieren die Widersprüche, flüchten in politische Phraseologie oder den bequemen Opportunismus eines wohlfeilen liberalen Verbalpazifismus.

Doch vor den ungezählten Schwierigkeiten der Frage der Gewalt darf nicht kapituliert werden, es müssen politisch bestandsfähige Antworten gefunden werden. Benötigt werden Kulturen und Vorschläge, die radikal sind und nicht so einfach zusammenkommen.

 

Inhalt

Rainer Rilling: Die Frage

Wolf-Dieter Narr: Die Gewalt der Demonstrationen – Nachträgliche Bedenken zum heiligen Damm-Ereignis vom 2. bis zum 8. Juni 2007

Christine Buchholz: Die Ohnmacht überwinden

Katja Kipping: Die Gewaltfrage und DIE LINKE bei den Gipfelprotesten 2007

Christoph Kleine: Jenseits der Gewaltfrage – Erfahrungen aus Block G8

Bernd Hüttner: Ziviler Ungehorsam, Militanz und »Gewalt« – ein kleiner Rückblick

Einige autonome (ex-)StipendiatInnen: »Oops! We did it again.« Demo und Riots in Rostock am 2. Juni 2007 aus autonomer Sicht

Peter Wahl: Hegemonie statt Militanz. Zum Verhältnis von Gewalt und emanzipatorischer Politik

Conny Hildebrandt: Weil die Schlacht länger sein wird

Patrick Bond: Gewalt-Fragen. Das Beispiel Südafrika – ein Gespräch

Ruth Frey: Die Linke und ein Tabu

Manfred Lauermann: Gewaltdiskurse vor 68 – aus dem Blickwinkel von 2008

Thomas Seibert: Differenzierungen im Begriff der Militanz. Überlegungen zur politischen Subjektivität der Linken

Michael Brie: Gewalt und Befreiung. Solidarische Emanzipation unter den Bedingungen des neoliberalen Kapitalismus