Publikation Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Staat / Demokratie - Gesellschaftstheorie - Geschichte - GK Geschichte - 1968 1968 – die unverstandene Weichenstellung

Reihe: Texte der RLS Bd. 44 von Stefan Bollinger

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Texte (Archiv)

Autor

Stefan Bollinger ,

Erschienen

März 2008

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Von Stefan Bollinger
Reihe: Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 44
Dietz Berlin
144 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-320-02138-2

Das Jahr ‘68 ist zwar von Deutungen und Deutern okkupiert, das Phänomen 1968 sei jedoch erledigt, die Akteure erwachsen und geläutert. Bestenfalls tauge das Jahr ‘68 zur Erinnerung und eigentlich zur Abschreckung, wohin auch im Westen Utopien führen können – zu Gewalt und Terror. Im Osten kannte man es seit 1917 ja sowieso nicht anders.
Also gilt es, die Erinnerung an dieses Jahr und seine Nah- wie Fernwirkungen zu historisieren, vielleicht zu verklären  oder zu dämonisieren. Oder kann dieses Jahr für emanzipatorische Ansätze neu begutachtet werden? Muß genauer nach Ursachen und Wirkungen gefragt werden, und könnte sich herausstellen, dass die kulturellen Brüche, die Entkrampfung der westlichen Gesellschaften und die Entsozialisierung der Linken und des Ostens nur die Oberfläche tiefergehender Prozesse abgaben, die ganz andere, zunächst neoliberale Antworten fanden und ihre emanzipatorische, sozialistische Antwort bislang noch nicht gefunden haben?

Stefan Bollinger, geb. 1954, Politikwissenschaftler, Doz. Dr. sc. phil.; Forschungen zu Realsozialismus, Wende und Transformation, Utopien, neuen sozialen Bewegungen.

 

Inhalt:

Gewinner und Verlierer – die wundersam gemischten Karten
Politisch korrekt trauern?
Zwischen Vergangenheitsbewältigung, Geschichtspolitik und Politikperspektiven
Rebellion – aber wogegen und wofür?
Wider die westdeutsche Nabelschau
Vom Zusammentreffen des Wandels West und Ost
Periodisierungen, Komplexitäten, Chiffren und eine Umbruchszeit 1960 bis 1989

An der Schwelle einer neuen Zivilisation
Zeiten der Suche nach ideologischem Halt
Georg Lukács – nicht nur 1968 ein Denker für Ost und West
Lukács und die modernen "Maschinenstürmer"
Demokratisierung als Parole?
Ein Soziologe fast auf der Barrikade

Sozialismusreformen zwischen Effizienz, Demokratisierung und Repression
Der verkürzte Westblick auf den Osten
Zum Charakter der neuen Herausforderung
Technokratische oder politische Reform?
Sozialismusverständnis und intellektuelle Chancen

1968 – Revolten und Reformen am Ende alter Welten – Chancen und Scheitern
Die 68er sind an allem schuld
Das Ausblenden der östlichen Reformen
Die Tiefe eines Bruchs
Der Wandel in der Systemauseinandersetzung
Die Vielfalt von Revolte und Reform
1968 – Radikaler Bruch und die Erbschaften
Geschichtspolitik in Zeiten des Endes der Geschichte

Unbekannte, ausgeschlagene, missbrauchte Erbschaften
Im Schaltjahr
Von langen Märschen und vertanen Chancen
Unverstandene Weichenstellungen
Leistungen und Grenzen
Die Utopie verwirklichen, den Sozialismus

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Namensregister