Publikation Wirtschafts- / Sozialpolitik - Ungleichheit / Soziale Kämpfe Solidarische Ökonomie – ein Thema für sozialistische Politik

Standpunkte 28/2008 von Judith Dellheim.

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Reihe

Standpunkte

Autorin

Judith Dellheim,

Erschienen

Dezember 2008

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Seit Mitte der 1990-er Jahre ist in internationalen Debatten zunehmend von „Solidarischer Ökonomie“ die Rede. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit Armut, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung, mit nachhaltiger Entwicklung, anders-leben-und-arbeiten-Wollen, mit ökologischen Problemen und Klimawandel, mit Strategien unter den Bedingungen „der Globalisierung und des Wandels“, um alternative wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Die Akteure sind internationale Organisationen, Regierungen, Unternehmerverbände und genossenschaftliche Zusammenschlüsse, Selbsthilfegruppen, soziale Bewegungen, Fraueninitiativen, Gewerkschaften, Umweltorganisationen, Glaubensgemeinschaften, Wissenschaftler/innen, Politiker/innen und „ganz normale“ Bürgerinnen und Bürger. Ihre Motive reichen vom Bedürfnis, sich im Bestehenden besser einzurichten oder aus der Gesellschaft „aussteigen“ zu wollen, über den Wunsch, den „Herausforderungen der Globalisierung“ zu entsprechen, die Gesellschaft gut zu verwalten bzw. zu gestalten, bis hin zu autoritär oder aber emanzipativ begründeten Kämpfen gegen die kapitalistische Produktionsweise. Sie umfassen also sehr unterschiedliche gesellschaftspolitische Vorstellungen und Alternativen. Die enormen Spannweiten von Sichtweisen, Motiven und Zielen, die sich mit „Solidarischer Ökonomie verbinden“, treffen zugleich für Mitglieder von Genossenschaften zu. Sie, ihre Unternehmungen und Organisationen sind von der Anzahl, dem ökonomischen Potenzial, ihrem Selbstverständnis und ihrer Geschichte her besonders relevante Teilnehmer/innen an Debatten zur „Solidarischen Ökonomie“.

Die UNO hat in den 1990-er Jahren Wichtiges geleistet, um Genossenschaften zu propagieren und sie wirtschafts- und sozialpolitisch aufzuwerten. Die Europäische Union folgte. Sie ordnet Genossenschaften bzw. genossenschaftlich organisierte Unternehmen einem Dritten Sektor zwischen dem staatlichen und dem profitorientierten privaten Sektor zu. Dieser dritte Sektor wird ebenfalls mit „Sozialer  Ökonomie“ oder „Sozialer Solidarischer Ökonomie“ verknüpft.

 

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