Globalisierungskritik, die extreme Rechte und der G8-Gipfel in Heiligendamm
Es hätte das wichtigste Event der extremen Rechten in diesem Jahr werden sollen. Unter dem Slogan „Es gibt keine gerechte Globalisierung“ mobilisierte ein so genanntes „gib8“-Bündnis, bestehend aus Freien Kameradschaften, der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und ihrer Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) für den 2. Juni zu einer „Großdemonstration“ nach Schwerin. Erwartet wurden 2000 Nazis.
Das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern befürchtete gewalttätige Zusammenstöße mit antifaschistischen GegendemonstrantInnen und verhängte den polizeilichen Notstand. Der Nazi-Aufmarsch und die antifaschistische Gegendemonstration wurden verboten. AntifaschistInnen erhielten Platzverweise oder wurden nach ihrer Ankunft am Bahnhof in Gewahrsam genommen.
Globalisierungskritik von rechts
Globalisierungskritik liegt innerhalb der extremen Rechten im Trend. Neben geschichtsrevisionistischen Kampagnen, wie den alljährlichen Aufmarschversuchen in Dresden, Halbe und Wunsiedel, stellen Demonstrationen zu sozialen Themen momentan den wichtigsten Gegenstand extrem rechter Mobilisierungen dar. NPD und Freie Kameradschaften sind dabei die treibenden Kräfte. Die Anziehungskraft ihrer „gib8“-Kampagne auf die extreme Rechte war beachtlich. Laut Angaben der OrganisatorInnen der antifaschistischen Gegendemonstration am 2. Juni in Schwerin waren 41 Busse auf dem Weg zum extrem rechten Aufmarsch. Nach dem erlassenen Verbot fanden in Lüneburg, Lauenburg, Greifswald, Güstrow und anderen Städten Demonstrationen mit bis zu 400 TeilnehmerInnen statt. In Berlin zog eine Spontankundgebung von Nazis, mit dem NPD-Vorsitzenden Udo Voigt an der Spitze, durch das Brandenburger Tor.
Die extreme Rechte und der G8-Gipfel
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Inhalt
Globalisierungskritik von rechts
Die extreme Rechte und der G8-Gipfel
Die extreme Rechte und soziale Fragen
Die Globalisierungskritik der NPD
Inhalte der NPD-Globalisierungskritik
Raumorientierte Volkswirtschaft
Sozialismus nur für Deutsche
Volksgemeinschaft statt Klassenkampf
Rassismus als Globalisierungskritik
»Raffendes« vs. »schaffendes« Kapital
Die USA als Inbegriff der Globalisierung
Die Kameradschaftsszene
Extrem rechte Arbeitsteilung
Historische Vorbilder
Kampf um Hegemonie
Gegenstrategien
Fazit