Publikation Geschlechterverhältnisse - Globalisierung - Wirtschafts- / Sozialpolitik Chance für feministische Politik? Die »Initiative für ein Berliner Sozialforum«

Standpunkte 03/2006 von Corinna Genschel

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Reihe

Standpunkte

Autor

Corinna Genschel,

Erschienen

April 2006

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Inhalt:

  • Warum Sozialforen?
  • Globale soziale Ideen und lokale Politiken
  • (Frauen-)Politische Befunde
  • Ohne Netz und doppelten Boden
  • Zum Weiterlesen

Warum Sozialforen?

Unter dem von den Zapatisten entnommenen Motto Eine andere Welt ist möglich und nötig treffen sich seit 2001 verschiedene soziale Bewegungen, Organisationen und Akteure in Welt-, Kontinental- und thematischen Sozialforen. Ursprünglich als Gegenforum zum gleichzeitig stattfindenden Weltwirtschaftsforum in Davos organisiert, entwickelte sich die Idee der Weltsozialforen aber rasant über reine Gegnerschaft und Kritik zur ökonomischen Globalisierung hinaus. Das Weltsozialforum (WSF) wurde zu einer Art Gegenentwurf einer »alternativen Welt«. »Wo dieses [das Weltwirtschaftsforum] eine Erfindung des Nordens war, ist jenes [das Weltsozialforum] eine Erfindung des Südens. Wo dieses sich elitär, autoritär und geschlossen präsentiert, soll das Weltsozialforum ein Treffen sozialer Bewegungen von unten sein – partizipativ, demokratisch und offen.« (Brie, Krüger, Adolphi in: Eine andere Welt. Das Weltsozialforum, RLS-Reihe Texte: 15, Berlin 2004.)

Grundüberzeugung war, dass Widerstand gegen die Herrschaft der neoliberalen Globalisierung nur dann in Verhältnisse eingreifen kann, wenn Widerstand von unten – basisdemokratisch – wächst. Er muss den verschiedenen sozialen Realitäten in der Welt, unterschiedlichen politischen Perspektiven wie den (auch linken) Erbschaften der Vergangenheit Rechnung tragen. Ziel war es also, eine andere Form der Globalisierung zu realisieren: Eine soziale und politische Globalisierung, die nicht von oben nach unten durchgesetzt wird, sondern in der die Idee »einer anderen Welt« durch eine alltägliche Politik für (globale) Gerechtigkeit entstehen kann. Dafür brauchte es neue soziale und politische Räume, Räume für den freien Austausch von Erfahrungen, für demokratische Debatten, politischen Streit und Reflexion wie auch für Vernetzung und Bewegung.


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