These 1: Emanzipatorische Kräfte – und damit auch die europäische Linke – werden heute und zukünftig nur dann reale gesellschaftliche Relevanz erlangen und hegemoniefähig, wenn sie in den Fragen der Ökonomie ihre Kompetenz und Gestaltungsfähigkeit überzeugend nachzuweisen vermag.
Soll das Leitmotiv „Eine andere Welt ist möglich!“ auch für die Ökonomie uneingeschränkte Gültigkeit besitzen – im Sinne von „Eine andere Wirtschaft ist möglich!“ – und soll alternative Wirtschaftspolitik wesentlicher Bestandteil eines umfassenden gesellschaftlichen transformatorischen Projektes sein – wie von Dieter Klein hier entwickelt – dann erwachsen daraus zwei Konsequenzen.
Um welche handelt es sich hierbei?
Zum einen bedarf es im Kontext der Kämpfe um die weitere Ausrichtung zeitgenössischer Wirtschaftspolitik einer systematischen Delegitimierung und Dekonstruktion der wirtschaftspolitischen Handlungsmuster des Neoliberalismus, seiner zentralen ökonomischen Leitbilder, Kategorien und Meßgrößen.
Zum anderen bedarf es der nachhaltigen Entwicklung konzeptioneller Gegenmacht, denn natürlich gibt es in der Ökonomie, in der Wirtschaftspolitik strategische Begriffe. Mit anderen Worten: den Denk- und Politikmustern der neoliberalen Ökonomie ist substantiell eine andere Sichtweise auf die Wirtschaft, ein anderes Verständnis von ökonomischer Rationalität und Wirtschaftspolitik, eine andere Logik des Wirtschaftens entgegenzustellen. Kurzum: ÖkonomInnen der europäischen Linke wie die aller anderen emanzipatorischen Kräfte sind inspiriert, sich „an der Schaffung eines neuen ökonomischen Paradigmas“ zu beteiligen (Fisher/Ponniah 2003, 96). ...