Publikation Staat / Demokratie - Kommunalakademie Stadtteilmanagement als (ein) Weg zur Bürgerkommune: Ein Lern- und Entwicklungsprozess (Das Beispiel Berlin – Lichtenberg)

Studie im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung – Gesellschaftsanalyse und Politische Bildung. von Dr. Gerda Jasper, Aziza Kiki und Katrin Kordecky

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Reihe

Online-Publ.

Erschienen

Mai 2005

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Inhaltsverzeichnis

Studie Stadtteilmanagement als (ein) Weg zur Bürgerkommune: Ein Lern- und Entwicklungsprozess (Das Beispiel Berlin – Lichtenberg)

1 Anliegen, Ziel und methodisches Vorgehen

1.1 Anliegen und Ziel

1.2 Zum Begriff der Bürgerkommune

1.3 Theoretische Grundlagen und methodisches Vorgehen

2 Stadtteilmanagement: Ziele, Aufgaben, Organisationsformen

2.1 Begriff und Ziele

2.2 Qualifikationsanforderungen im Stadtteilmanagement

2.3 Organisationsformen

3 Fallstudie Stadtteilmanagement in Berlin-Lichtenberg

3.1 Stadtteilmanagements in Lichtenberg: Ziele, Aufgaben und Organisation

3.2 Stadtteilmanagement in Lichtenberg: Eine Ist-Analyse

3.3 Organisation und Aufgaben: Förderliches und Hinderliches

3.3.1 Bürgeraktivierung kommt zu kurz: Ein organisationales Problem

3.3.2 Rollen der Stadtteilmanagerinnen: Operatives dominiert

3.3.3 Bedingungsgefüge für Bürgeraktivierung

4 Konzept der Weiterentwicklung des Stadtteilmanagements und der Etablierung eines Bürgerhaushaltes

4.1 Weiterentwicklung des Stadtteilmanagements als Teil und Weg der Gemeinwesenentwicklung

4.1.1 Geplante Veränderungen

4.1.2 Unterscheidung zwischen Stadtteilarbeit und Stadtteilmanagement

4.2 Bürgerhaushalt - ein Weg zur Bürgerkommune?!

4.2.1 Was ist ein partizipativer Haushalt und wie funktioniert er?

4.2.2 Bisherige Schritte auf dem Weg zum Bürgerhaushalt 2007 in Berlin-Lichtenberg

4.2.3 Aktuelle Handlungserfordernisse auf dem Weg zum Bürgerhaushalt 2007 in Berlin-Lichtenberg

5 Abschließende Betrachtung

6 Literaturverzeichnis

 

1 Anliegen, Ziel und methodisches Vorgehen

1.1 Anliegen und Ziel

Die Bürgerkommune ist zur Zeit in kommunaler Theorie und Praxis in vieler Munde. Es wird über Wege und Umwege zu einer solchen Kommune, über ihre Chancen und ‚Risiken‘ geschrieben und diskutiert. Allerdings ist Bugomil & Holtkamp (2003) voll zuzustimmen,

wenn sie feststellen: „Mit der Bürgerkommune ist es so ähnlich wie mit dem Ungeheuer von Loch Ness – alle reden darüber, aber noch keiner hat sie gesehen. Im Gegensatz zum Neuen Steuerungsmodell existiert noch kein Konzept zur Bürgerkommune, das die Ziele konkretisiert und die zu realisierenden Reformmaßnahmen klar umreißen würde.“

Da sich in Berlin mehrere Stadtbezirke dem Ziel verschrieben haben, schrittweise eine Bürgerkommune zu entwickeln und dabei – mangels erprobter Vorbilder – auch nach der Methode des ‚trial und error‘ verfahren, erscheint es sinnvoll und lohnend, diesen Versuch analytisch zu begleiten und aus der Prozessreflexion Anregungen und Empfehlungen für die Akteure abzuleiten. Der Stadtbezirk Berlin-Lichtenberg will sich nicht nur zur Bürgerkommune wandeln; Politik und Verwaltung streben hier auch die Einführung eines Bürgerhaushaltes an. Ein wichtiger Weg zu diesen Zielen war und ist das im Dezember 2001 geschaffene Stadtteilmanagement.

In der vorliegenden Studie gilt es zu analysieren,

  • welche organisationalen und personellen Faktoren sich förderlich oder hinderlich auf das Stadtteilmanagement auswirken,
  • wie die verschiedenen Komponenten des Stadtteilmanagements passfähig zueinander sind (Ziele, Aufgaben, Befugnisse/Rechte, Kompetenzen/Qualifikationen)
  • wie das Stadtteilmanagement den Zugang der Bürger/innen zur Beteiligung an kommunaler Entwicklung ermöglicht,
  • wie das Stadtteilmanagement aus der Sicht seiner organisational-politischen Verfassheit und Ausrichtung, des Zusammenwirkens der Akteure und deren Kompetenzentwicklung wirksamer gestaltet werden kann,
  • wie das Stadtteilmanagement die Einführung des Bürgerhaushaltes unterstützen und dadurch selbst eine neue Qualität erlangen kann.

Die Studie verfolgt also ausdrücklich ein praktisches Ziel und dient nicht vordergründig der Theoriebildung. Dennoch werden wir die wissenschaftlichen Standpunkte zum Thema kurz referieren und uns positionieren. Außerdem verdeutlichen wir unsere Auffassung zu wichtigen Begriffen oder machen kenntlich, welcher Definition wir uns anschließen.

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