von Viola Schubert-Lehnhardt
RLS-Standpunkte 3/2002
Gesundheit zählt zu den wichtigsten Lebens- und Freiheitsgütern der Menschen. Jeder ist von der Gestaltung der Gesundheitspolitik betroffen. Ihr aktueller Stand und eine denkbar schlechte Fortentwicklung ziehen Ängste und Verunsicherungen nach sich. Mythen wie etwa die von einer Kostenexplosion oder von der Selbstverantwortung der Patienten wirken kontraproduktiv.
In Auseinandersetzung mit derlei Mythen entwickelt die Autorin ihre Eckpunkte für eine solidarische Gesundheitspolitik. Das Gesundheitswesen – als ein Wachstumsbereich – darf nicht weiter der Profitorientierung der Pharmaindustrie oder der Hersteller von Medizintechnik dienen, es muss vielmehr der Erhaltung der Gesundheit des Einzelnen dienen.
National geht es um die Erhaltung eines solidarischen Finanzierungssystems, um eine verbesserte Einnahmesituation der gesetzlichen Krankenkassen, eine staatliche Regulierung der Gesundheitsindustrie sowie um eine Qualitätsverbesserung durch Vernetzung, international muss durch die Chancen der EU und mit Blick auf eine solidarisch orientierte, neue Weltordnung die Bekämpfung sogenannter Volksseuchen in allen Ländern im Mittelpunkt stehen.
Berlin, im Juni 2002