Publikation International / Transnational - Amerikas Beratungstreffen der Methodologiekommission des Internationalen Rates in Porto Alegre zur Vorbereitung des Weltsozialforums 2005

Am „langen“ Wochenende vom 13. bis 15. November (Feiertag der Proklamation der Republik in Brasilien) trafen sich Mitglieder und Vertreter vom Internationalen Rat und Brasilianischen Vorbereitungskomitee zu einer 3-tägigen Beratung im Gebäude der Lehrergewerkschaft in Porto Alegre zur Vorbereitung des Treffens des Weltsozialforums 2005.

Information

Reihe

Online-Publ.

Autorin

Gerd Peuckert,

Erschienen

November 2004

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Am „langen“ Wochenende vom 13. bis 15. November (Feiertag der Proklamation der Republik in Brasilien) trafen sich Mitglieder und Vertreter vom Internationalen Rat und Brasilianischen Vorbereitungskomitee zu einer 3-tägigen Beratung im Gebäude der Lehrergewerkschaft in Porto Alegre zur Vorbereitung des Treffens des Weltsozialforums 2005.

Ein tropischer Zyklon hatte für viel Wind und Überschwemmungen am Vorabend des Treffens in der Gastgeberstadt des WSF gesorgt. Ein für die südliche Region Brasiliens von Rio Grande do Sul bisher nicht gekanntes Wetterphänomen! Sollte es etwa eine Art böses Vorzeichen für den Verlauf der bevorstehenden Debatten auf der Tagung abgeben? Sicher nicht, es ist viel eher ein untrügliches Zeichen für die Auswirkungen der Umweltzerstoerung, auch in diesem Teil unseres Planeten.

Die dreitägige Debatte unter den aus zahlreichen Ländern angereisten Teilnehmern verlief in der für die Sozialforen markanten freimütigen und offenen Atmosphäre, Ausdruck einer neuen Streitkultur, in einem offenen Raum.

Man spürte den Willen aller Beteiligten, die neue und innovative Methodologie der Agglutination bei der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung der Veranstaltungen anzuwenden und mit Leben zu erfüllen.

Wie bei allem Neuen, bestehen auch hier Fragen und Zweifel am Gelingen.

Aber in Einem bestand bei allen Teilnehmern Konsens. Der Agglutinationsprozess soll auch weiterhin in Übereinstimmung mit der Prinzipiencharta des WSF autonom und selbstverwaltet geführt werden, d.h von den Organisationen selbst soll die Initiative zur Agglutination ihrer eingeschriebenen Aktivitäten ausgehen.

Die auf dem Treffen präsentierten Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Von den bisher fast 2000 eingeschriebenen Aktivitäten der 2.800 registrierten Organisatione aus 63 Ländern sind über 75% für den Agglutinationsprozess freigegeben worden. Ein eindeutiges Bekenntnis für diese Idee!

Das kann und darf jedoch nicht über die Schwierigkeiten der praktischen und technischen Umsetzung hinwegtäuschen. Viel wurde in diesem Zusammenhang über die Rolle und Interventionsgrenzen der sogenannten „grupos facilidatores“ – Verantwortlichen/Koordinatoren der einzelnen der 11 Themenräume (espaços) zur Unterstützung des Agglutinationsprozesses, diskutiert.

Ist ein Eingreifen der Facilitadores zur stärkeren Einbindung der bisher wenig beteiligten Organisationen und sozialen Bewegungen aus Afrika, Asien und Osteuropa moeglich? Sollen die Verantwortlichen der Themenbereiche konkrete Vorschläge zur Zusammenlegung von Aktivitäten unterbreiten?

Man einigte sich darauf, einen Rundbrief an alle eingeschriebenen Organisationen zu versenden, der zu den Fragen der Agglutination Erklärungen gibt, und einen Leitfaden für die Tätigkeit der Gruppe der Koordinatoren (Grupo dos Facilitatores) zu erstellen.

Einschreibefrist für die Registrierung von Aktivitäten ist der 25.11. 2004, allerdings nicht für Organisationen aus den Regionen Afrikas, Asiens und dem Osten Europas, für die eine Verlängerung gilt. Der Agglutinationsprozess selbst soll bis zum 20.12. 2004 abgeschlossen sein und  am 5. Januar 2005 ein erster Entwurf des Programms für das Weltsozialforum in Porto Alegre vorliegen.

Am Rande sei noch erwähnt: während der gesamten Beratungszeit schien die Sonne in Porto Alegre. Wenn das kein gutes Omen für das Treffen ist...