Publikation Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Soziale Bewegungen / Organisierung - Geschlechterverhältnisse - International / Transnational - Gesellschaftliche Alternativen - Feminismus für alle Am Fröhlichsten im Sturm: Feminismus

LuXemburg 2/2018 fragt danach, wie ein inklusiver Feminismus aussehen kann.

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September 2018

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Der Wind weht scharf. Autoritarismus und Rechtsradikalismus gewinnen an Zustimmung. Aber auch der Feminismus ist zurück: Women’s marches, Frauenstreiks, #MeToo, «Ni Una Menos» und viele mehr. Ob in den USA, Polen, Spanien, Lateinamerika oder Deutschland – feministische Proteste bilden die einzige transnationale Bewegung, die einen sichtbaren Gegenpol zur Rechten und zum Neoliberalismus markiert; und den Aufbruch in eine bessere Zukunft verkörpert. Sie ist sozial heterogen, plural und thematisch vielfältig – als solche hat sie das Potenzial, ›das Ganze‹ des Herrschaftsknotens anzugehen – Am Fröhlichsten im Sturm!

Um jedoch rechten Entwürfen etwas entgegen zu setzen, müssen aktuelle Widersprüche und die Krisenerfahrungen der Vielen aufgenommen werden. Es braucht Politiken, die drängende Probleme nicht auf Kosten der Schwächsten lösen; und nicht durch ein vermeintliches Zurück zu ›natürlichen‹ Lebensmodellen, wie es die Rechte in rassistischer, antifeministischer und homofeindlicher Hetze vertritt. Wie können hier neue Bündnisse entstehen?

Um Antworten zu finden, müssen auch die feministischen Praxen der letzten Jahrzehnte auf den Prüfstand. Sie haben sich teils von den Lebensrealitäten vieler Menschen entfernt, sind zu Eliteprojekten geworden. Im Kern des Feminismus steht aber die Frage sozialer Gerechtigkeit in umfassendem Sinne, Geschlechterverhältnisse müssen auch als Produktionsverhältnisse gedacht werden. Umgekehrt gehören Feminismus, post-migrantische Perspektiven und auch Ökologiefragen ins Zentrum eines linken Projekts, sie können nicht länger als Nebenschauplätze verhandelt werden. Darum gilt es zu streiten.

LuXemburg 2/2018 fragt danach, wie ein inklusiver Feminismus aussehen kann, und wer seine Akteur*innen sind. Wie lässt er sich von den Rändern her entwickeln, so dass die Stimmen sozial marginalisierter, armer, prekärer, nicht-weißer Frauen* tonangebend sind? Wo gibt es schon intersektionale Praxen, die wir verallgemeinern könnten? Und wie kann eine feministische Klassenpolitik entwickelt werden, die auch die Klassenanalyse auf die Höhe der Zeit bringt?