Publikation Stadt / Kommune / Region - Wohnen Kalte Zeiten in Berlin

Warum die Auseinandersetzung mit Obdachlosigkeit ein Teil der Debatte um die Wohnungskrise sein muss

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Autorin

Eva Gertz,

Erschienen

Januar 2020

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Bisher ist unbekannt, wie viele Obachlose in Berlin leben. Am 29.1.2020 findet in der «Nacht der Solidarität» erstmals eine Zählung statt. CC BY-ND 2.0, Foto: York Berlin via flickr

Wie groß das Problem mit mangelndem Wohnraum und Obdachlosigkeit in Berlin ist, wird sich in der «Nacht der Solidarität » in Zahlen zeigen. Steigende Mieten, strukturelle Wohnungsprobleme und Zwangsräumungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den Menschen, die auf Berlins Straßen leben. Obdach- und Wohnungslosigkeit sind dabei unterschiedliche Phänomene, deren Behandlung in der öffentlichen Debatte und im gesellschaftlichen Leben jedoch ähnlich ist: Man schaut in der Regel weg. Doch die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales will nun gemeinsam mit vielen Freiwilligen bewusst hinschauen, genauer gesagt zählen. Dies kann ein bedeutsamer Schritt für eine angemessenere Wohnungslosenhilfe und -politik sein, darf aber nicht getrennt werden von den Diskursen um Wohnungskrise sowie Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik in Berlin.

Eva Gertz studiert Politikwissenschaft an der Universität Kassel, setzt sich mit Fragen einer gerechteren Stadtentwicklung und deren demokratischer Organisierung auseinander und arbeitet aktuell im Bereich der Stadt- und Wohnungspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung.