Publikation Wirtschafts- / Sozialpolitik - Partizipation / Bürgerrechte - Stadt / Kommune / Region - Bundesweite Arbeit Gleichwertige Lebensverhältnisse?

Zur Entwicklung ländlicher Räume in Hessen

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Erschienen

November 2020

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Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sind ein durch und durch linkes Thema. Ihnen liegt die Forderung nach Gleichheit und Gerechtigkeit zugrunde: Menschen müssen die Möglichkeit haben, selbst und frei zu entscheiden, ob sie in ihrer angestammten Umgebung, im heimatlichen Ort, bleiben wollen oder in einen Ballungsraum ziehen. Diese Entscheidung darf nicht davon abhängig sein, dass viele Dörfer keinen Anschluss mehr an den öffentlichen Nahverkehr haben, es an ortsnahen Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, einem schnellen Internet und einer ausreichenden ärztlichen Versorgung fehlt. Ebenso wie es nicht sein darf, dass wegen hoher Mieten der Umzug in eine Metropole nicht möglich ist.

Für die vorliegende Studie haben die Autoren vor Ort Meinungen und Ideen von kommunalpolitisch Engagierten erkundet und deren Überlegungen in die Untersuchung einfließen lassen. Die Arbeit lässt erkennen, dass es den einen ländlichen Raum nicht gibt. Deshalb bedarf es differenzierter Maßnahmen, um einer Verödung entgegenzuwirken. Auch die Konzepte der schwarz-grünen Landesregierung und der Oppositionsparteien in Hessen werden einer gründlichen Bewertung unterzogen.

Inhalt:

  • Einleitung
  • 1 Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse: Ein Überblick
  • 2 Ländliche Räume und räumliche Disparitäten in Hessen
  • 3 Die aktuelle hessische Struktur- und Regionalpolitik
  • 4 «Progressiver Ruralismus»: Elemente eines Kompasses für sozialökologische Transformationen ländlicher Räume

Autoren:

Bernd Belina ist Professor für Humangeographie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Politische Geographie, geographische Stadtforschung und historisch-materialistische Theorien räumlich ungleicher Entwicklung. Aktuell interessiert ihn der Zusammenhang zwischen sozialräumlichen Ungleichheiten und dem Aufstieg der AfD.

Andreas Kallert ist Politikwissenschaftler und promovierte an der Philipps-Universität Marburg zum Thema Bankenrettungen während der Finanzkrise in Deutschland. Seine Arbeitsschwerpunkte sind aktuelle Krisen des Finanzsystems und Entwicklung des ländlichen Raums. Nebenbei beschäftigt er sich mit der strukturellen Nicht- Aufklärung des NSU-Komplexes.

Michael Miessner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Technischen Universität Dresden. Er forscht zu Fragen ländlicher und regionaler Entwicklung, zu Raumordnungspolitik sowie den Immobilienentwicklungen und Gentrifizierungsprozessen abseits der Großstädte.

Matthias Naumann ist Professor für Geographie und Regionalforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seine Schwerpunkte sind Stadt- und Regionalentwicklung, Transformation von Infrastruktur und Politische Geographie. In aktuellen Arbeiten verknüpft er Fragen ländlicher Entwicklungen mit Ansätzen der Kritischen Geographie.