Unsere 2020 durchgeführte Studie zu Lebenswegen von DDR-Absolvent*innen sowjetischer Hochschulen kann dazu beitragen, ein wichtiges Forschungsdesiderat ostdeutscher Bildungsgeschichte zu schließen. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, welche Erfahrungen und Eindrücke diese mit der Sowjetunion bzw. Russland verbinden und welchen Einfluss diese auf ihr späteres Erwerbsleben in der DDR und später in der BRD hatten. Die Studie ist als explorative Untersuchung angelegt. Ziel war es, mittels einer begrenzten Zahl qualitativer Interviews zu ermitteln, inwieweit die Befragung von Absolvent*innen sowjetischer Hochschulen neue Erkenntnisse für die Betrachtung der längerfristigen Auswirkungen dieser Form des Bildungsaufenthalts für das kulturelle und politische Verständnis der ehemaligen Sowjetunion sowie des heutigen Russlands bietet.
Die Autor*innen
Dr. Viola Schubert-Lehnhardt studierte in Leningrad Philosophie und war anschließend Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie ist seit 1993 freiberufliche Dozentin und Autorin zu den Themen Geschlechter- und Gesundheitspolitik.
Dr. Alexandra Wagner studierte in Leningrad und ist Geschäftsführerin des Forschungsteams Internationaler Arbeitsmarkt in Berlin.