Publikation Krieg / Frieden - Zentralasien - Südasien Nach dem Abzug der Nato aus Afghanistan

Eine indische Perspektive

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Subir Bhaumik,

Erschienen

August 2021

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Afghan*innen in Neu-Delhi auf einer Hilfsveranstaltung für afghanische Geflüchtete Foto: picture alliance / REUTERS | Anushree Fadnavis

Indien stand von Beginn an hinter der NATO-geführten Intervention gegen die Taliban. Aus Neu-Delhis Perspektive unterstützte man den Kampf gegen die Entwicklung Afghanistans zu einem Zentrum des radikalislamistischen Terrorismus. Die meisten der radikalislamistischen Kräfte waren Verbündete des mächtigen pakistanischen Geheimdiensts ISI. Mit dem Beginn des Abzugs der sowjetischen Truppen in den ausgehenden 1980er Jahren versuchte Indien ein Gegengewicht aufzubauen, indem es enge Verbindungen mit Anti-Taliban- und antipakistanischen Gruppierungen innerhalb des afghanischen Widerstands knüpfte. Indische Militärs und Geheimdienstmitarbeiter*innen wurden in verdeckter Mission eingesetzt, um die Kräfte hinter Ahmed Schah Massud zu unterstützen, einem der drei afghanischen Warlords, die angeblich vom indischen Auslandsgeheimdiensts RAW rekrutiert worden waren. Ebendiese Warlords sollten später die Nordallianz bilden, die von den USA und der NATO unterstützt wurde, damit sie die Taliban entmachtet und die Al-Qaida-Basen innerhalb Afghanistans bekämpft. Informationen dazu lieferte ein CIA-Maulwurf in der Terrorgruppe, die die Selbstmordattentate vom 11. September 2001 am World Trade Center in New York ausführte.

Zum Autor

Subir Bhaumik ist Experte für Sicherheitspolitik in Süd- und Südostasien. Der frühere BBC-Korrespondent hat zahlreiche Bücher über die Region verfasst und arbeitet derzeit für die burmesische Nachrichtenwebsite Mizzima News und das Portal bdnews24.com aus Bangladesch. Zudem ist er als Berater der Mahanirban Calcutta Research Group tätig, einem Thinktank mit Sitz in Kalkutta, mit dem die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Indien kooperiert.