Die vordergründigen Grenzüberschreitungen des Reality-TV finden innerhalb relativ starrer Grenzen statt: Castingshows suggerieren „Du kannst alles erreichen!“, Polizeisendungen stellen Kriminalität bar jeden Kontextes allein aus der Sicht der Ordnungskräfte dar. Auf vielfältige Weise bestätigen Doku-Soaps bestehende Hierachien und gesellschaftliche Vorurteile über das So-Sein der Geschlechter, über die Nation, Klassen und Ethnien. Doch subversiver Umgang mit den Programmen ist möglich. Und manchmal werden über das Reality-TV auch kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen neu ausgehandelt. Elisabeth Klaus analysiert Faszination und Funktionieren des Reality-TVs und beschreibt, wie dort Gender- und andere Identitäten medial konstruiert werden.
Elisabeth Klaus leitet den Fachbereich Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg und ist Mitherausgeberin der Reihe "Medien- und Geschlechterforschung" beim LIT-Verlag sowie der Reihe "Critical Media Studies" beim Transcript Verlag.
Der Vortrag wurde veranstaltet in Kooperation mit Wir Frauen e.V., den Frauenreferaten der Uni und FH Düsseldorf und der DGB Jugend NRW
Zum Aufsatz In: Frizzoni,"Grenzenlose Erfolge? Entwicklung und Merkmale des Reality-TV." Brigitte/Tomkowiak, Ingrid (Hrsg.): Unterhaltung. Konzepte – Formen – Wirkungen. Zürich: CHRONOS 2006, S. 83-106.