«Die Missachtung des Lebens und die Brutalität gegen den Menschen lassen die Fähigkeit des Menschen zur Unmenschlichkeit erkennen. Sie kann und darf kein Mittel irgendeiner Konfliktlösung sein und bleiben.»
Rosa Luxemburg
Nachstehende Überlegungen sind aus der Fragestellung entstanden, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten politische Bildungs- und Kulturarbeit in Krisen- und Konfliktregionen konfrontiert ist. Die Überlegungen gehen von der Prämisse aus, dass in solchen Regionen sogenannte identitäre Masternarrative vorherrschend sind, welche die miteinander in Konflikt geratenden gesellschaftlichen Kollektive ideologisch ausrichten und die öffentlichen Diskurse nach partikularen Herrschaftsinteressen ordnen. Es wird von der Notwendigkeit ausgegangen, dass die vorherrschenden Diskurse sowie ihre Argumentationsmuster auf die dahinterliegenden Interessen analysiert und die übergewölbten Masternarrative dekonstruiert werden müssen. Dies mit dem Ziel, neue Narrative zu etablieren, die der Verständigung und der Lösung von Konflikten zwischen den jeweiligen Kollektiven dienlicher sind.
Zuweilen sind die Überlegungen bewusst überspitzt formuliert. Dies geschieht aus der Überzeugung, dass in der Theorie der Übertreibung das Moment von Wahrheit eingeschrieben ist, wie es bei Adorno heißt. Die Übertreibung ist ein Gegengift gegen die normalisierenden Diskurspraktiken und euphemisierenden
öffentlichen Sprachregelungen.
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