Publikation Globalisierung - China Chinas Sicht auf die internationale Ordnung

Welchen Weg sollte die EU gehen?

Information

Reihe

Studien

Autor

Richard Ghiasy,

Herausgeber*innen

Rosa-Luxemburg-Stftung Peking,

Erschienen

November 2024

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In einer Zeit des Wandels und der Instabilität, in der Konzepte wie internationale Ordnung und Multipolarität im Raum stehen, ist es von besonderer Bedeutung, die Prozesse dieser neuen Welt näher zu betrachten. Diese Studie ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Asienreferat der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Richard Ghiasy, mit dem Ziel dringend benötigte Einblicke in ein komplexes Thema zu liefern, das täglich mit neuen Facetten auf globaler Ebene konfrontiert wird.

Die internationale Ordnung, wie wir sie kennen, ist ein Phänomen der vergleichsweise jüngeren Geschichte und daher einem stetigen Wandel unterworfen. Mit der Entwicklung der Weltgemeinschaft, in der immer mehr souveräne Staaten entstehen und sich am internationalen Austausch beteiligen, geraten bestehende Machtstrukturen in Konflikt. Eine besondere Rolle spielt China, da die Werte, Prinzipien, Regeln und Normen dieser internationalen Ordnung zunehmend durch nicht-westliche, geopolitische und intellektuelle Perspektiven in Frage gestellt werden. Auch wir, aus einer linken Perspektive, sollten diese Weltordnung analysieren und kritisch betrachten, die mehr aus Notwendigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist und deren Strukturen sich seitdem kaum verändert haben.

In dieser Zeit der globalen Unordnung ist es von besonderer Bedeutung, Räume zu identifizieren, in denen neue Handlungsfelder entstehen können – oft mit progressiven und linken Ansätzen. Diese könnten uns neue Möglichkeiten für neue Ansätze inmitten der gegenwärtigen Krisen bieten. In der Fragmentierung globaler Machtstrukturen eröffnen sich Chancen, alternative Wege für internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu erkunden. Solche Räume bergen das Potenzial, neue Formen der Interaktion zu entwickeln, bestehende hegemoniale Strukturen herauszufordern, so dass wie uns für eine gerechtere Weltordnung einzusetzen.

Die Diskussionen, die diese Studie anstoßen soll, sind von größter Bedeutung. Es ist an der Zeit, Begriffe wie Multipolarität und internationale Ordnung mit Inhalt zu füllen. Wir hoffen, dass diese Studie als Grundlage für zahlreiche Diskussionen dienen wird und freuen uns darauf, an vielen davon aktiv teilzunehmen.

Autor:

Richard Ghiasy ist Direktor von GeoStrat, einem kleinen Beratungsunternehmen für Geopolitik in den Niederlanden, und Senior Fellow am Leiden Asia Centre der Universität Leiden.