Publikation Wirtschafts- / Sozialpolitik - Sozialökologischer Umbau - Wärmewende - Klimakrise in der Stadt Wohnen muss beheizbar bleiben!

Mythen und Fakten zur Wärmewende

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Reihe

luxemburg argumente

Autorin

Elisabeth Staudt,

Erschienen

Dezember 2024

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Heizkostennachzahlungen von mehreren Hundert oder gar mehreren Tausend Euro?! Der Schock vom vergangenen Winter droht sich zu wiederholen. Wieder haben viele Angst davor, in existenzielle Not zu geraten. Obwohl die Energiepreise, die mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine explodiert waren, wieder gesunken sind, liegen sie dennoch über dem Vorkriegsniveau. Das schlägt sich auch auf die Mieten nieder. Dass die Nebenkosten die hohen, immer weiter steigenden Mieten noch verdoppeln, ist heute keine Seltenheit. Wer soll sich das auf Dauer leisten können? Wir erleben beim Wohnen eine soziale Krise. Hinzu kommt, dass Heizen und Warmwasser in Gebäuden für fast ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen sorgen. Seit Jahren werden die Klimaziele in diesem Sektor gerissen. Gleichzeitig leben viele Menschen in Wohnungen, die im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt sind, wenn sie nicht teuer beheizt werden. Energetische Sanierungen haben daran nicht viel geändert. Denn es wird ebenso falsch wie ungerecht saniert, vor allem aber zu wenig, und wenn, dann auf alleinige Kosten der Mieter*innen. All das muss sich ändern. Wohnen muss beheizbar bleiben!

Die öffentliche Debatte geht an den Ursachen dieser doppelten sozialen und ökologischen Wohnungskrise vorbei. Stattdessen lag das Land 2023 im «Heizungsstreit». Die Desinformationskampagne um das Heizungsgesetz hat nicht nur die damalige Ampelregierung, sondern das ganze Land gespalten. Alternativen wie die Wärmepumpe wurden in Verruf gebracht, sozial und kommunal einsetzbare Technologien wie die Großwärmepumpe fanden kaum Beachtung. Stattdessen behauptete die von rechts befeuerte Kampagne, Klimaschutz mache Wohnen unbezahlbar. Die Mieter*innen, die auch ohne Klimaschutz unter hohen Wohnkosten leiden, kamen in der Debatte nicht vor.

Diese Broschüre will mit den gängigen Mythen aufräumen, die bezahlbares Wohnen gegen den Klimaschutz ausspielen, und ihnen Argumente und Fakten entgegensetzen. Denn in der sich zuspitzenden Klimakrise steht mit der Wärmewende das größte Gebäude- und Stadterneuerungsprogramm seit der Nachkriegszeit an. Es geht um sehr viel, unter anderem darum, wer dafür bezahlt: die Mieter*innen und kleinen Eigentümer*innen oder die Immobilienmillionäre und börsennotierten Konzerne. Und darum, was dem Klima tatsächlich hilft und was nur Scheinlösung ist, um die fossile Ära zu verlängern. Fakt ist: Nur mit einer sozial gerechten Wärmewende kann Klimaschutz gelingen und die Wohnungskrise gelöst werden.

Inhalt:

  • «Klimaschutz im Gebäudesektor ist überbewertet»
  • «Die Sanierung von Gebäuden ist zu teuer»
  • «Die Wärmewende macht das Wohnen unbezahlbar»
  • «Der Sanierungswahn hilft dem Klima nicht»
  • «Die Wärmepumpe funktioniert nicht in Bestandsgebäuden»
  • «Wasserstoff ist die Lösung»
  • «Der ‹Heiz-Hammer› treibt die Menschen in den Ruin»
  • «Wir brauchen mehr Markt und weniger Verbote»
  • «Mieter*innen ist der Klimaschutz nicht so wichtig»