Dialog ist dort am nötigsten, wo er unmöglich scheint. In einer Zeit scharfer Ost-West-Konfrontation begannen 1982 zum ersten Mal regelmäßige Gespräche zwischen SPD und SED. Dabei rückte besonders der Grundsatzdialog zwischen der Grundwertekommission der SPD und der Akademie für Gesellschaftswissenschaften der SED in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Denn hier wurde über das diskutiert, was ansonsten als störend ausgeklammert blieb: die entgegengesetzten ideologischen und Wertorientierungen. Das betraf vor allem die Werte Frieden, Fortschritt, Arbeit, Demokratie, Menschenrechte und gesellschaftlicher Wandel. 1987 präsentierten die beiden wissenschaftlichen Institutionen dann ein Grundsatzpapier, das in Ost und West großes Aufsehen erregte. Über die konkreten Zeitumstände hinaus ist diese Grundsatzerklärung erstaunlich aktuell: Die Verschärfung der globalen Konflikte heute verlangt die Rückbesinnung auf eine Kultur des Dialogs und eine neue globale gesellschaftliche Transformation.
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