Atomkraft und Kohlestrom sind Geschichte. Sonne, Wind, neue Speicher und intelligente Netze schaffen es allein. In den Innenstädten gibt es kaum noch Autos. Bahnen und Busse fahren öffentlich finanziert und Taxis zum Super-Spar-Tarif. Mit dem Flugzeug zu fliegen und Fleisch zu essen, ist uncool geworden. Die Industrie macht Dinge, die jahrelang halten und leicht zu reparieren sind. Werbung und Mode sterben dahin, kaum jemand regt sich auf. Alles Falsche schrumpft mit hohem Tempo. Und die Wirtschaft, die früher nur mit permanentem Wachstum funktionierte, bricht nicht zusammen.
Die Bürgerschaft hat sich anders entschieden, ihr Leben selbst in die Hand genommen. Arbeitslos ist niemand mehr, der Sechs-Stunden-Tag die neue Norm. Weniger Arbeit heißt mehr Freiheit. So soll es sein. Aktienkurse sind unbekannt, Hedgefonds nur noch ein Kapitel der Kriminalgeschichte. Unternehmen gehören den Produzenten. Wem denn sonst, fragt man sich. Wissen und Kultur gelten weltweit als öffentliches Gut, der Geist ist frei. Vor Ort sorgt die Kommune für ein gutes Leben. Alles Öffentliche ist kompromisslos öffentlich geworden. Für wichtige Themen gibt es stets den Volksentscheid.
Ist eine solche Wandlung hin zur Vernunft, zur Mäßigung, zum in jeder Hinsicht gleichen Recht möglich? Scheinbar eine naive Frage, denn diese Wandlung ist eine Revolution. Zur Umwälzung aber neigen reiche Gesellschaften nicht. Große Veränderungen waren bislang immer das Resultat schreiender Ungerechtigkeit und klarer Fronten zwischen Herrschern und Beherrschten.
Weiter im Vorwort.
Inhalt
1. Am Anfang ein Ende – wie grüne Szenarien zu grauen Mäusen werden
2. Kurze Bilanz eines großen Raubzuges – was die ökologische Überdehnung gesellschaftlich bedeutet
3. Trügerische Erwartungen
Bürgertum im zweifelnden Trotz
Reformisten im grünen Rausch
Linke im Labyrinth der Kategorien
4. Signale der Hoffnung
Kooperation – vom netten Wort zur globalen Notwendigkeit
Gleichheit – vom ethischen Gesang zum ökologischen Menschenrecht
Planung – vom verdienten Tod zu neuem Leben
Produzenten der Dinge – vom ausgebeuteten Objekt zum selbstbewussten Subjekt
Produzenten des Geistes – vom elitären Bürger zum freien Commonisten
Produzenten des Gemeinwohls – von der einzelnen Stimme zum kollektiven Souverän
5. Modellwechsel – vom totalen Markt zu sektoraler Blüte
6. Neue Geschichten – wie die Ideen in Bewegung kommen Literatur
Literatur
Das gedruckte Buch ist beim VSA Verlag erhältlich: http://www.vsa-verlag.de/nc/detail/artikel/rotes-gruen/
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Audioaufzeichnung der Buchvorstellung
Hans Thie (2013): Rotes Grün by Rosa-Luxemburg-Stiftung
Buchrezensionen
Markus Wissen auf >postwachstum.de< am 14. Oktober 2013
Bernd Brouns in >Rosalux< (2-2013, September 2013)
Ulrich Schachtschneider in >Neues Deutschland< vom 16.09.2013
Felix Werdermann im >Freitag< vom 11.07.2013
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Buchpräsentation während der Leipziger Degrowth-Konferenz am 4. September 2014 (Video in drei Teilen) Teil 1 | Teil 2 | Teil 3