Publikation Gesellschaftliche Alternativen - Kapitalismusanalyse - Gesellschaftstheorie Die Akkumulation des Kapitals: Vor dem finalen Crash?

Eine Einschätzung von Jürgen Leibiger.

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Reihe

Online-Publ.

Autor

Jürgen Leibiger,

Erschienen

Dezember 2013

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Zusammenfassung: Obwohl die jüngste Weltwirtschaftskrise von historisch außerordentlicher Schwere war, hat sie nicht zu einer solchen Kapitalentwertung und Beseitigung der Überakkumulation geführt, um mehr als einen unsicheren zyklischen Aufschwung herbeizuführen. Auch die politischen Reaktionen – Sozialisierung privater Schulden, Flutung der Finanzmärkte mit Zentralbankgeld, kurzfristig angelegte Konjunkturprogramme, die rasch von Sparpolitik abgelöst wurden, und halbherzige Regulierungsankündigungen – sind nicht dazu angetan, die nächste Finanz- und zyklische Krise milder werden zu lassen. Die Akkumulation ist labiler und risikobehafteter denn je und ohne eine große Entwertung wird sie diese Charakteristika vorerst beibehalten. Ihre innere und ihre globale, räumliche Struktur unterliegen einem tief greifenden Umbruch. Ihre Stagnation oder gar ihr baldiger Zusammenbruch – wie von Rosa Luxemburg vor 100 Jahren in ihrem epochalem Werk «Die Akkumulation des Kapitals» und von einigen Autoren in der Gegenwart postuliert – kann daraus jedoch nicht abgeleitet werden. Wünschenswert ist ein finaler Crash, was immer er beinhalten mag, sowieso nicht, genauso wenig wie der ewige Bestand des Kapitalismus. Aber die Akkumulation des Kapitals mit all ihren Widersprüchen und Zumutungen setzt sich so lange fort, wie die mit ihr verbundenen, wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen, insbesondere die Gefährdung einer angemessenen Reproduktion der von Lohn- und Sozialleistungen abhängigen Bevölkerung, nicht zu einer radikalen Politik- oder systemischen Wende führen.

Inhalt

  1.  Stagnation, Zusammenbruch, Endspiel: zeitgenössische Theorien
  2. Die Kapitalakkumulation und ihre Krisen
  3. Die Arithmetik von Wachstum, Stagnation, Zusammenbruch
  4. Kapitalwachstum
  5. Konzentration, Dekonzentration, Too Big to Fail
  6. Wachstum des Mehrwerts, steigende Profite
  7. Wirtschaftswachstum: Globale Verschiebung und Instabilität
  8. Megatrends der Akkumulation: Geschichte mit offenem Ausgang