„ ...das müsste nur noch besser praktiziert werden“, so der Autor Dr. Stephan Peter in seiner Borschüre zur Wirtschaftsdemokratie.
Aus dem Vorwort von Oskar Lafontaine:
"Wahlen kommen und gehen. Aber die „Mühen der Ebene“, wie Brecht das nannte, also das sich Bemühen, die Vision einer besseren Welt Stück für Stück in täglicher Kleinarbeit durchzusetzen, bleibt.
Das gilt gewiss für die Mitbestimmung, die Beteiligung der Beschäftigten an wirtschaftlichen Entscheidungen. Sie wurde in Deutschland in unzähligen Arbeitskämpfen über 100 Jahre ein Stück weit verwirklicht. Mitbestimmung ist das Produkt sozialer Klassenkämpfe. Und sie ist in der Krise. Die saarländischen Beschäftigten wollen heute selbst stärker auf Betriebs- und Unternehmensbelange Einfluss nehmen. Empirische Untersuchungen und sozialwissenschaftliche Debatten zeigen das. Trotzdem geben etablierte Sozialdemokraten und Gewerkschafter diesem Drängen zu wenig politischen Ausdruck. Denn vordergründig gesehen ist alles ruhig, scheint vieles akzeptiert, selbst wenn die Mitbestimmung in ihrer stärksten Form, der qualifizierten Mitbestimmung, immer weiter zurück geht und Beschäftigte saarländischer Mittelbetriebe sich um die Zukunft sorgen.
Politik, die sich ernst nimmt, muss diese Brücke schlagen: zwischen dem Brodeln unter der Oberfläche, der latenten Frustration und Verunsicherung und dem Aufzeigen von nachhaltig wirksamen Alternativen. Das wird mit dieser Broschüre versucht. Sie hilft, politisches Bewusstsein zu wecken. Letztlich geht es darum, mehr Menschen, gerade auch junge, für Politik zu interessieren und dafür zu werben, mehr Demokratie in der Wirtschaft wagen.
Der Autor Stephan Peter hat 25 Jahren in den USA gelebt, in einem Land, das an Reagan‘s Neo-Liberalismus und Trump‘s Rechtspopulismus erinnert. Darüber wird leicht vergessen, dass Nordamerika den Europäern und Deutschen auch immer wieder starke progressive politische und kulturelle Impulse lieferte. Deshalb ist es für das Nachdenken zur Zukunft von Mitbestimmung und Beteiligung profitabel, wenn über die Diskussion in unserem Land hinaus linke Konzepte und Ideen vorgestellt werden, die sich auf der anderen Seite des Atlantik durchsetzen konnten.
Die Mühen der Ebene zu meistern, erfordert einen modernen Ansatz. Und „modern“ heißt heute, verschiedene Identitäten zu vereinen bei der Lösung komplexer Probleme. Dazu leistet diese Broschüre einen Beitrag."