Ländliches Parlament (Rural Parliament)

Ländliches Parlament (Rural Parliament) – landesweite Begegnungen von Dorfakteuren, die in der Regel zweijährlich stattfinden. In den Dorfbewegungen gehören sie zum Höhepunkt der öffentlichen Wirksamkeit und der politischen Lobbyfunktion für die Dörfer. In manchen Ländern (z. B. in Finnland und im Land Brandenburg) werden solche landesweiten Begegnungen „Tag der Dörfer“ genannt.

Die Ländlichen Parlamente dienen dem Erfahrungsaustausch und der Weiterbildung in zahlreichen Seminaren sowie der Kommunikation zwischen den Dörfern und mit Politikern.

Zu den wesentlichen Merkmalen gehören:

  • Aus dem ganzen Land kommen Repräsentanten von Dörfern und Dorfgemeinschaften (Vertreter von Dorfvereinen, lokalen Aktionsgruppen, Ortsvorsteher zusammen;
  • zahlreiche Seminare und Arbeitsgruppen zu aktuellen Fragen der Dorfentwicklung dienen dem Erfahrungsaustausch und der Weiterbildung;
  • Dorfakteure begegnen hier auf gleicher Augenhöhe Politikern und Vertretern anderer Institutionen und Organisationen;
  • In der Regel finden Ausstellungen über gute Erfahrungen und Märkte mit regionalen Produkten statt;
  • die „Dorfparlamentarier“ haben in Meetings und Kulturveranstaltungen vielfältige Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander und mit Politikern:
  • meist werden Vorschläge und Forderungen an die Politik verabschiedet und das jeweils folgende Parlament lässt Politiker berichten, was sie verändert oder durchgesetzt haben.

Das Wesentliche solcher landesweiten Begegnungen sind das Bewusstwerden und Demonstrieren der Macht, die von den Dörfer als vereinte Kraft verkörpert wird, sowie die Wirkung auf das  Selbstbewusstsein als „Dörfler“ und das Selbstvertrauen in die Zukunft ihrer Dörfer.