Beschreibung
Onlineatlas der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen. Orte in Schleswig – Holstein
«Die Feuer brannten. Auf dem Opernplatz in Berlin. Auf dem Königsplatz in München. Auf dem Schlossplatz in Dresden. Vor der Bismarcksäule in Dresden. Auf dem Römerberg in Frankfurt. Sie loderten in jeder deutschen Universitätsstadt.» Erich Kästner
Schon drei Monate nach ihrer Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten mit der Ausübung von Einschüchterungspraktiken. Ein Höhepunkt bildete die Erstellung der «Liste des undeutschen Geistes». 131 Autoren befanden sich auf dieser Liste. Bücher dieser Autoren wurden am 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen, in mehr als 20 Städten, verbrannt. Neben der systematischen und organisierten Verbrennung gab es an vielen weiteren Orten Bücherverbrennungen, welche von lokalen Akteuren organisiert wurden. An kaum einem Ort gibt es heute eine sichtbare Erinnerung. Viele Menschen wissen, dass es in Deutschland Bücherverbrennungen gab, kennen jedoch oft nur die Verbrennungen im Rahmen der «Aktion wider den undeutschen Geist» und hier wiederum meistens nur die festliche Verbrennung auf dem Bebelplatz in Berlin. Der Großteil der über 90 Verbrennungen ist der Allgemeinheit kaum bekannt. Zwar gibt es viele wissenschaftliche Forschungen und einige Publikationen zu dem Thema jedoch wenig Bekanntheit darüber hinaus.
Aus diesem Grund hat sich das Projekt «Verbrannte Orte» zum Ziel gesetzt, diese Orte zu dokumentieren und mit geschichtlichen Erläuterungen und Erinnerungen von Zeitzeug*innen darzustellen.
Bei diesem Teilprojekt werden die Orte der Bücherverbrennungen in Schleswig-Holstein in den Onlineatlas implementiert.