Publikationen Projekt

Der Feuerstuhl. Hommage an B. Traven

Information

Jahr

2018

Typ

Publikationen

Träger, Projekt­verantwort­liche

Karsten Krampitz

Förder­summe

1000 €

Projekt-Link

Beschreibung

Publikationsbeihilfe für den Sammelband: Der Feuerstuhl. Hommage an B. Traven, Alibri Verlag Aschaffenburg
In der neueren Literatur zur Revolution in Bayern 1918/19 ist Ret Marut die große Leerstelle. Volker Weidermann, Literaturchef im «Spiegel», geht in seinem aktuellen Buch Träumer - Als die Dichter die Macht übernahmen auf ihn ein, ebenso Ralf Höller in Das Wintermärchen. Nur steht Ret Marut/B.Traven nicht im Mittelpunkt dieser Bücher. Ret Marut, Herausgeber des Ziegelbrenners, der legendären Münchner Antikriegszeitschrift, Freund Erich Mühsams und Gustav Landauers – er bleibt der große Unbekannte, der nach der Niederschlagung der Räterepublik nur knapp dem Standgericht, d.h. seiner sicheren Erschießung entkommen konnte. Welcher Mensch sich hinter dem Pseudonym Ret Marut verbarg, ist heute weitgehend geklärt. Ebenso, dass sich Ret Marut über viele Umwege in Mexiko niederließ und unter dem neuen Pseudonym B. Traven mit Romanen wie dem Das Totenschiff oder Der Schatz der Sierre Madre u.a. Weltliteratur schrieb. Traven selbst hat kurz vor seinem Tod gegenüber seiner Frau bestätigt, Ret Marut zu sein. Nur wer war Ret Marut? Im historischen Gedächtnis der Linken ist er heute nicht mehr präsent. In der kollektiven Erinnerung hat lediglich ein Romantitel überlebt: Hans und Sophie Scholl benannten ihre Widerstandsgruppe nach der «Weißen Rose» – einem Roman, der heute, wie alle anderen Traven-Bücher, nicht mehr gelesen wird.
Das Buchprojekt will dem entgegenwirken: weniger eine Verbeugung vor dem Revolutionär Ret Marut und dem Schriftsteller B.Traven als vielmehr eine Hommage an das großartige literarische Werk, das Traven hinterlassen hat.