Regionalbüro Westafrika
Das Regionalbüro in Dakar koordiniert durch Eigenmaßnahmen und Kooperationsprojekte mit lokalen Partnern die Arbeit in den Ländern Senegal, Mali, Burkina Faso, Guinea, Ghana, Nigeria, Niger und Kapverden.
Vier Herausforderungen kennzeichnen die Region:
- Armut, Perspektivlosigkeit und Migration
- Kriminalität, Gewalt und Konflikte
- Autoritäre Regierungsführung und Demokratiedefizite
- Umweltprobleme.
Westafrika ist eine der Regionen, in der sich viele Menschen wegen Armut und Perspektivlosigkeit, aber auch wegen Kriminalität, Gewalt und Konflikten, auf den Weg nach Europa machen. Viele der zumeist jungen Westafrikaner*innen, die ihr Glück andernorts suchen, verbringen oft Jahre auf ihrer «Reise» an Zwischenstationen.
Viele Länder Westafrikas zählen auch fast 60 Jahre nach Ende des Kolonialismus zu den ärmsten Staaten der Welt. In Mali, aber auch in Teilen des Niger, Burkina Faso und Nigeria sind staatliche Institutionen teilweise wenig präsent. Internationale Organisationen haben viele staatliche Aufgaben übernommen, indem sie für Bildung und Krankenversorgung sorgen. Dort wo staatliche Strukturen kaum vorhanden sind, hat sich vielfach Kriminalität und Gewalt ausgebreitet. In Burkina Faso bekämpfen selbsternannte Milizen die wuchernde Kriminalität und sind nicht selten selber in Gewalt verstrickt. Organisierte Kriminalität, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel haben sich in Westafrikas schwachen Staaten ausgebreitet. Teile der politischen Klasse machen dabei mit den kriminellen Netzwerken und Schmuggler*innen gemeinsame Sache.
Viele Länder der Region haben eine lange Geschichte autoritärer Regime. Die Teilhabe an den politischen Prozessen ist darum bis heute vielfach eingeschränkt. Für mehr demokratische Beteiligung treten, vor allem in den großen Städten, soziale Bewegungen ein. Die Gleichgültigkeit der Herrschenden treibt immer wieder Menschen auf die Straße, die die gemachten Versprechen einfordern. Vor allem junge Leute setzen sich für ihre politischen Überzeugungen und sozialen Rechte ein.
Die Wirtschaft vieler Staaten Westafrikas wächst nach Jahrzehnten der Krise seit Anfang der 2000er Jahre wieder. Die Nutzung von natürlichen Ressourcen (Erdöl, Bauxit, Gold, Holz, Fisch usw.) spielt dabei eine große Rolle. Die überwiegende Mehrheit der Menschen geht aber beim meist wenig arbeitsintensiven Ressourcenabbau leer aus. Die Profite teilen sich die multinationalen Unternehmen, Mittler*innen und die korrupten Teile der einheimischen Eliten, die ihre Offshore-Konten damit füllen. Schließlich zerstört der forcierte Ressourcenabbau, der nicht selten auch von internationalen Organisationen wie der Weltbank trotz aller Nachhaltigkeitsbeteuerungen finanziert wird, die natürliche Lebensgrundlage vieler Menschen in der Region.
Regionalbüro Dakar
Büroleitung: Dr. Claus-Dieter König
Fondation Rosa Luxemburg
Bureau Régional de l’Afrique de l'Ouest
Villa No. 43, Sotrac-Mermoz
B.P. 25013, Dakar- Fann
Sénégal