14. März 2019 Film Ostukraine - Zivilgesellschaft und Lebensentwürfe im Wandel?

Filmvorführung und Diskussion

Information

Veranstaltungsort

Kino Colosseum
Schönhauser Allee 123
10437 Berlin

Zeit

14.03.2019, 17:30 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden, Osteuropa

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Ostukraine - Zivilgesellschaft und Lebensentwürfe im Wandel?
Anja Shishman und Serjoscha Lisjura schminken sich gegenseitig während ihrer Kunstperformance zum Thema Gender. Sie findet am zentralen Platz vor dem Mariupoler Theater statt, an dem Menschen stehen b © Frank Amann/Filmkantine UG

Am 14.03.2019 zeigt die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Filmkantine die Filme «Anja und Serjoscha» und «Wiederbelebung des Raumes». «Anja und Serjoscha» von Ivette Löcker handelt von drei jungen Menschen aus Mariupol, die die Gesellschaft verändern wollen und sich gleichzeitig fragen, wer sie sind und was sie von ihrem Leben erwarten. Das Spannungsfeld zwischen dem Drang nach Selbstverwirklichung und schnöden Alltagserfordernissen, wie etwa die Jobsuche, wird mit bunten Performances zu Sexismus und Geschlechterstereotypen ausgeleuchtet. Das Leben ist ernst, aber sie begegnen ihm mit Humor und Leichtigkeit.

Für «Wiederbelebung des Raumes» reiste der Filmemacher Sashko Protyah aus Mariupol durch verschiedene Städte der Ostukraine, zu verlassenen Gebäuden, stillgelegten Fabriken und geschlossenen Ferienlagern. Dort interviewte er Menschen, die den Orten neues Leben einhauchen. Sein Film ist eine Spurensuche und zeigt, dass in Zeiten der Veränderung und des Umbruchs auch immer Raum für Neues entsteht.

Aktuell löst der Begriff «Ostukraine» nur selten positive Assoziationen aus. Die beiden ausgewählten Filme geben aus unterschiedlichen Perspektiven einen Einblick in alltägliche Situationen der Menschen vor Ort. Bezugspunkt und Handlungsort beider Filme ist unter anderem Mariupol. Vornehmlich bekannt ist die Stadt am Asowschen Meer, nur wenige Kilometer von der Front entfernt, für ihre Hüttenwerke, die zu den größten der Ukraine gehören und Mariupol zu einem der Industriezentren des Landes machen. Schon vor Beginn des Krieges gab es Probleme mit massiver Umweltverschmutzung, Strukturwandel und Abwanderung, im Frühjahr 2014 wurde die Stadt sogar zeitweise selbst zum Schauplatz von Kämpfen. Der Konflikt mit Russland schwächt die ohnehin angeschlagene Wirtschaft weiter.

Dennoch soll an diesem Abend eine Perspektive jenseits von Krieg, Migration und Armut eingenommen werden, ein Blick auf das «alltägliche Leben» in der Ostukraine gewagt werden.

Einlass um 17:30 Uhr, Beginn um 18:00 Uhr. Die Filmvorführungen dauern insgesamt etwa eine Stunde, im Anschluss diskutieren wir mit den Protagonist*innen Anja, Serjoscha, Dima und Sashko. Darüber hinaus werden Ivette Löcker (Regie und Buch), sowie Inga Pylypchuk (Buch und Regieassistenz) anwesend sein. Das Gespräch findet auf Russisch statt und wird gedolmetscht. Es moderiert Barbara Wurm.

Trailer

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