31. Mai 2022 Diskussion/Vortrag Experiencing violence “at home”

Take-home lessons by the COVID-19 pandemic

Information

Veranstaltungsort

AZ Conni
Rudolf-Leonhard-Straße 39
01097 Dresden

Zeit

31.05.2022, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse

Zugeordnete Dateien

Mit Amera Mojahed
Eine Veranstaltung des AZ Conni in Kooperation mit der RLS Sachsen
 

Der Vortrag findet auf englisch statt, bei Bedarf Übersetzung möglich

The COVID-19 pandemic has not only shown the increased rates of violence at home and the severity of its consequences, that is being mental, physical or spiritual, it has also shown on what silence and isolation did to survivors and continues to do to victims. Long before COVID-19, the pandemic of violence against women* and children has been existing in high rates around the world, regardless of one’s identities. This talk is aimed: 
a) to define and re-learn what violence in intimate relationships could be through short poems and stories of survivors, and 
b) to explore the different options and possibilities on how to tackle such issue for women* in today’s Germany.
Content warning: Depiction or discussion of violence, as well as discriminatory attitudes or actions, such as sexism.

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur den Anstieg der häuslichen Gewalt und die Schwere ihrer Folgen (psychisch, physisch oder spirituell) gezeigt, sondern auch, was Schweigen und Isolation den Überlebenden angetan haben und den Opfern weiterhin antun. Nicht erst seit COVID-19 ist die Pandemie der Gewalt gegen Frauen* und Kinder auf der ganzen Welt in hohem Maße vorhanden, unabhängig von der Identität der Betroffenen. Dieser Vortrag zielt darauf ab, 
a) anhand von kurzen Gedichten und Geschichten von Überlebenden zu definieren und neu zu lernen, was Gewalt in intimen Beziehungen sein könnte, und 
b) die verschiedenen Optionen und Möglichkeiten zu erkunden, wie dieses Problem für Frauen* im heutigen Deutschland angegangen werden kann.
Inhaltswarnung: Darstellung oder Diskussion von Gewalt sowie von diskriminierenden Einstellungen oder Handlungen, wie z. B. Sexismus.

Zur Veranstaltungsreihe
Krise in Zeitlupe? Die Covid-19-Pandemie und die Folgen für linke Kritik und Praxis
Wie lange ist die Zeit eigentlich her, in der man als überzeugte*r Linke*r einen ganz normalen Alltag zwischen Plenum, Demo, Hausprojekt und Boulderhalle führen konnte, angetrieben von der Wut auf Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Ausbeutung, die man mehr oder weniger treffend unter „Gesamtscheiße“ verbuchte? Stimmen, die in der Krise einen Katalysator zur Überwindung gesellschaftlicher Widersprüche erkannten, entpuppten sich schnell als Wunschvorstellung. Der Staat forderte die gemeinschaftliche Anstrengung, um möglichst wenig von seiner globalen Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Distanz wurde sozial – vorausgesetzt, man konnte sie sich leisten. Viele linke Organisationen und Strukturen standen vor einer Zerreißprobe. War der kapitalistische Staat nicht eigentlich das Problem und der weltweite Wettbewerb mit seiner Zerstörung unserer Lebensgrundlagen eine der Hauptursachen für die Pandemie? Sollte man in der konkreten Ausnahmesituation staatliche Maßnahmen unterstützen, weil eine individuelle Bewältigung der Situation nicht möglich war? Oder wären sogar viel härtere staatliche Maßnahmen nötig, um die Bedrohung einzudämmen? Gleichzeitig entstand vor dem Hintergrund eines vermeintlichen „Burgfriedens“ gegen das Virus eine heterogene Bewegung, die alle Strategien zur Eindämmung des Virus ablehnte und entweder das Virus selbst, die Gefahr durch das Virus oder die wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu leugnete. Während in Deutschland Teile der Bundesregierung für drei verpflichtende Impfungen werben und die Querdenker*innen auf der Straße und im Internet noch einmal ihr Mobilisierungspotenzial deutlich verstärken können, fehlt es vor allem in afrikanischen Staaten völlig an Impfstoff, sodass die Gefahr neuer gefährlicher Mutationen hoch bleibt. Sowohl mit Blick auf Deutschland als auch auf die weltweite Situation erscheint die Corona-Pandemie als Brennglas, das gesellschaftliche Dynamiken und Unterdrückungsmechanismen sichtbar macht.
Wir finden daher, dass es Zeit ist, unsere Lähmung zu überwinden und selbst die Lupe in die Hand zu nehmen. Auch wenn Russlands Krieg gegen die Ukraine wenig Zeit zum Nachdenken lässt, ist Reflexion und Kritik eine der Grundvoraussetzungen für linke Praxis. Daher wollen wir gemeinsam mit euch und verschiedenen Referent*innen einen Blick auf die letzten zwei Jahre werfen. Uns ist dabei sowohl eine theoretische Auseinandersetzung mit den Entwicklungen als auch ein Blick auf die konkreten Auswirkungen des Virus sowie der Maßnahmen in verschiedenen Lebensbereichen bzw. für unterschiedliche Betroffenengruppen wichtig. Dazu gehören beispielsweise die Bedingungen in Unterkünften für Geflüchtete, die Folgen der Pandemie für Care-Arbeit und häusliche Gewalt sowie für das Gesundheitssystem. Vor allem möchten wir aber auch einen Raum für Diskussionen und Gespräche schaffen, für die in den letzten Jahren oft viel zu wenig Platz war.

Informationen zum Umgang mit Corona
Bei Veranstaltungen im Haus (Saal, Kneipe) gilt weiterhin 2G+ .
Wenn die Veranstaltungen draußen stattfinden, ist ein tagesaktueller Test erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.
Bei uns gilt weiterhin im gesamten Haus Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (OP oder FFP2 Maske).

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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RLS Sachsen

Telefon: +49 341 96085 31