1. April 2019 Diskussion/Vortrag Louis Fürnberg

Information

Veranstaltungsort

Büro der RLS Thüringen
Käthe-Kollwitz-Straße 6
07743 Jena

Zeit

01.04.2019, 16:00 - 18:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

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Mit Dr. Ulrich Kaufmann

Der Dichter (1909 –1957) wurde als Sohn eines deutsch-jüdischen Angestellten in Böhmen geboren.
Als junger Mann schloss sich Fürnberg der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei an und gründete 1932 die bekannte Agitpropgruppe „Echo von links“. Dort kamen seine ersten Lieder in eigenen Vertonungen zum Vortrag.

Nach der Okkupation durch die Wehrmacht 1939 musste Fürnberg sein geliebtes Prag verlassen. Die Nazis nahmen ihn fest und steckten ihn in dreizehn (!) Gefängnisse, wo man ihn fast taub schlug. Seiner Frau Lotte gelang es, zu seiner Befreiung beizutragen. Über verschiedene Stationen kamen sie ins Exil nach Palästina.

Nach seiner Rückkehr 1946 war Fürnberg  in Prag in verschiedenen Funktionen tätig, auch als 1. Botschaftsrat in der DDR. Durch die Slansky-Prozesse geriet der Dichter in höchste Gefahr. Die DDR half 1954 bei der Übersiedlung nach Weimar, in die Rilkestr. Fürnberg arbeitete als Stellvertretender Präsident der NFG, als Generalsekretär der Schiller-Stiftung und Herausgeber der „Weimarer Beiträge“. Mit ganzem Herzen kümmerte er sich um junge Schriftstelle wie Christa Wolf, Fühmann, Rainer Kirsch u.a.  Nach 1989 hat man den Lyriker, Nachdichter, Essayisten und Erzähler („Mozartnovelle“) oft nur auf das Gedicht „Die Partei“ reduziert.

In dem Vortrag werden neue Dokumente vorgestellt und moderne Vertonungen zu Gehör gebracht.

Veranstaltungsreihe „Jenaer Montagstreff“

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