11. August 2020 Diskussion/Vortrag Die Treuhand - Geschichte und Auswirkung

Information

Veranstaltungsort

IFA-Museum
Montaniastr. 13
99734 Nordhausen

Zeit

11.08.2020, 17:00 - 19:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Arbeit / Gewerkschaften, 30 Jahre 89/90

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Mit Prof. Dr. Christa Luft

Die deutsche Vereinigung gilt nach vorherrschender Meinung als „glückliches Ereignis“, da sie nach außen friedlich vollzogen wurde. Gilt dies ebenso für den inneren Vereinigungsprozess, den man als eine im Eiltempo durchgezogene Transformation einer zentralisierten Planwirtschaft hin zu einer freien, auf Privateigentum basierenden Marktwirtschaft beschreiben kann? War dies Geschehen für die Mehrheit der Ostdeutschen nicht doch ein traumatisierendes, „unglückliches“ Ereignis?

9.000 volkseigene Betriebe mit insgesamt 4,1 Millionen Arbeitsplätzen sollte die Treuhandanstalt innerhalb kürzester Zeit «markttauglich» machen. Die Betriebe wurden privatisiert oder liquidiert. Dieser „Crashkurs“ stürzte Millionen Ostdeutsche in tiefe Existenznöte, auch das soziale Netz - in der DDR eng verwoben mit der Arbeitsstelle - zerriss.

Christa Luft wird über ihre persönlichen Erfahrungen aus der Zeit der größten Vernichtung von Volksvermögen nach dem Zweiten Weltkrieg berichten und Zusammenhänge erklären. Für die Besucher ergibt sich die Gelegenheit, im Gespräch die wirklichen Ereignisse einer Zeit zu erkennen, die die Arbeitswelt der Ostdeutschen so gravierend verändert hat.

Prof. Dr. Christa Luft, Jahrgang 1938, Ökonomin, war in der DDR-Übergangsregierung von Hans Modrow 1989/90 als Wirtschaftsministerin verantwortlich für die Konzipierung einer Wirtschaftsreform. In der letzten Volkskammer saß sie dem Haushaltsausschuss vor. Von 1994 bis 2002 war sie direkt gewählte Abgeordnete für die PDS im Deutschen Bundestag. Christa Luft ist Mitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Gemeinsam mit dem IFA-Museum Nordhausen

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen

Telefon: 0361 5504115