In den frühen 2000er Jahren schien die Integration der Volksrepublik China in den globalen Kapitalismus nahezu reibungslos zu funktionieren. In den USA wurde von „Chinamerica“ besprochen, einer globalen Arbeitsteilung von der beide Seiten profitieren würden. Heute sind die sino-amerikanischen Beziehungen auf einem Tiefpunkt angelangt. Westliche Regierungen fordern eine „Entkopplung“ von China oder „De-Risking“.
In der Volksrepublik sind seit dem Machtantritt von Xi Jinping die Kontrollen der Kommunistischen Partei über alle Bereiche der Gesellschaft verstärkt worden. Begleitet von einem neuen Personenkult wurde die zentrale Macht auf Xi zugeschnitten. Mit der Aufhebung der Beschränkung der Amtszeiten des Präsidenten sowie der Abschaffung der kollektiven Führung und Altersbegrenzung bei Spitzenämtern gibt es nun keine institutionalisierte Nachfolgeregelung mehr. Wirtschaft und Arbeitsmarkt haben sich von der dreijährigen Abschottung Chinas vom Rest der Welt während der Corona-Pandemie noch nicht wieder vollständig erholt.
Felix Wemheuer analysiert in seinem Vortrag die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft sowie die Widersprüche, welche das staatskapitalistische Modell hervorbringt.
Felix Wemheuer ist Professor für Moderne China-Studien an der Universität zu Köln. Zu seinen Veröffentlichungen gehören „Social History of Maoist China“, „Marx und der globale Süden“, „Chinas große Umwälzung“ sowie eine Biografie von Mao Zedong. Er studierte „Geschichte der KPCh“ an der Volksuniversität in Beijing (2000-2002), war Gastwissenschaftler an der Harvard Universität (2008-2010), Fudan Universität in Shanghai (2018, 2023) und an der Academia Sinica in Taibei (2023 und 2024). Seine neusten Veröffentlichungen sind „Die Zukunft mit China denken“ (herausgeben mit Daniel Fuchs u.a.) sowie „China: Land von Widersprüchen und Vielfalt“.
Er betreibt den Youtube-Kanal „Studying Maoist China“.
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Club Mönchengladbach und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
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