Die Debatte um Migration, Flucht und Integration hat auch das Verhältnis der Linken zum Nationalstaat auf die Tagesordnung gesetzt – und damit auch das Verhältnis zu Staatsgrenzen, als dessen konstitutivem Bestandteil. Für diejenigen „draußen" sind sie häufig unüberwindbare Barrieren, oft mit tödlichen Folgen. Für jene, die sie überwinden konnten, bieten sie Schutz vor Verfolgung und Not und ermöglichen neue Entfaltungsmöglichkeiten.
Die Auseinandersetzung um einen humanistischen, solidarischen, internationalistischen Umgang mit Flucht und Migration wirft Grundfragen kritischer Gesellschaftstheorie auf: In welchem Verhältnis stehen Nationalstaat und linker Internationalismus? Entsteht eine postnationale Welt, wie Habermas 1996 in der Diskussion um die Globalisierung schrieb? Sind Nationalstaat und Nationalismus das Gleiche? Sind Souveränität und Unverletzlichkeit von Grenzen rechte Konzepte? Ist die EU die Überwindung des Nationalstaates? Was unterscheidet den Internationalismus der Linken vom Kosmopolitismus des transnationalen Kapitals?
Mit Peter Wahl
In Kooperation mit dem Gesprächskreis Sülz-Klettenberg
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