10. Februar 2018 Tagung/Konferenz Die Neue Rechte – In Netzwerken, auf der Straße und im Parlament

21. Antifaschistische Sozialkonferenz

Information

Veranstaltungsort

Kulturzentrum Pavillon
Lister Meiler 4
30161 Hannover

Zeit

10.02.2018, 10:30 - 16:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Gesellschaftstheorie

Zugeordnete Dateien

Die Neue Rechte – In Netzwerken, auf der Straße und im Parlament

Die extreme Rechte befindet sich in Deutschland auf dem Vormarsch. Ob PEGIDA auf der Straße, die AfD in den Parlamenten oder die vielfachen Netzwerke im Hintergrund: die extreme Rechte nimmt zunehmend Einfluss auf den politischen Diskurs und das Handeln der bürgerlichen Parteien. Dabei geriert sie sich in Abgrenzung zum historischen Nationalsozialismus als „Neue Rechte“. Organisatorisch wie programmatisch hat sie sich vermeintlich neue Schwerpunkte gesetzt. Sie will Bewegung sein, will den deutschen Erinnerungsdiskurs überwinden, spielt mit Begrifflichkeiten und setzt auf gezielte Provokationen um Aufmerksamkeit zu schaffen und Grenzen des Sagbaren zu verschieben.
Doch wie neu ist die „Neue Rechte“ tatsächlich? Haben wir es hier mit einer politischen Strömung zu tun, die sich glaubhaft von der traditionellen, NS-bezogenen Rechten abgrenzt? Oder erscheint sie nur als alter Wein in neuen Schläuchen? Das Spektrum der „Neuen Rechten“ ist heterogen, teils diffus. Während sich Teile als verfassungstreue Wertkonservative verstehen, die heute die eigentlichen Verteidiger der Demokratie seien, sympathisieren andere offen mit staatsfeindlichen und faschistischen Ideologien.

Das aktuelle Erstarken einer vermeintlich „Neuen Rechten“ in Deutschland soll Ausgangspunkt der diesjährigen Antifaschistischen Sozialkonferenz sein. Wir möchten uns mit ihren Traditionslinien und Ideologien befassen und möchten analysieren, wer die Akteur*innen sind und wie ihre Netzwerke funktionieren. Wir möchten aber auch spezifische Programmpunkte auf den Prüfstand stellen und gemeinsam diskutieren, was sich hinter neurechter Geschlechterpolitik verbirgt, wie die „Neue Rechte“ die soziale Frage aufgreift und welche Antworten sie anbietet. Zudem möchten wir wie gewohnt einen Raum für Austausch und Vernetzung bieten, um die antifaschistische Arbeit weiter voranzubringen.

Programm:

„Rechte Ideologie – früher und heute“
Mit David Begrich, Miteinander e.V.

„Zusammensetzung der AfD Parlamentsfraktion im Bundestag“
Mit Gerd Wiegel, Referent für Rechtsextremismus und Antifaschismus für die Fraktion DIE LINKE im dt. Bundestag

ARBEITSGRUPPE 1:

Akteure und Netzwerke der Neuen Rechten.
Wer sind die Akteure der Neuen Rechten, wie arbeiten sie zusammen und wie funktionieren ihre Netzwerke. Diese und weitere Fragen möchten wir gemeinsam analysieren.
Mit Kai Budler, Fachjournalist mit Schwerpunkt extreme Rechte

Neoliberalismus und die soziale Frage von rechts.
Oft genug werden von AfD Wähler*innen und Sympathisant*innen ökonomische Gründe angeführt, welche die eigene Wahlentscheidung maßgeblich mitgeprägt haben sollen. Ein Blick ins Wahlprogramm genannter Partei lässt jedoch staunen: Von einem sozialen Wirtschaftsprogramm fehlt fast jede Spur. Wie geht das zusammen?
Stefan Dietl, Autor von: „Die AfD und die soziale Frage“

ARBEITSGRUPPE 3:

Geschlechterfrage der AfD.
Mit der AfD hält ein reaktionäres Verständnis von Geschlecht und Zusammenleben Einzug, das gerne als „Schutz der Kleinfamilie“ verklärt wird. Darin enthalten: Zweigeschlechtlichkeit als dauerhafte Norm und Familie als Keimzelle der Nation.
Mit Alice Blum, Frankfurt University of Applied Sciences, forscht zu extrem Rechten und neurechten Bewegungen in Deutschland mit dem Schwerpunkt auf Genderkonstruktionen und Familienpolitiken.

Anmeldung bis zum 02. Februar 2018 per Mail an: hannover@arbeitundleben-nds.de

Eine gemeinsame Veranstaltung von Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Geschichtswerkstatt Hannover e. V., DGB Region Niedersachsen – Mitte, DGB Jugend Hannover, GEW Kreisverband Hannover, IG Metall Hannover, Pavillon Kulturzentrum Hannover, Projekt moderner Sozialismus Hannover e.V, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V., ver.di Bezirk Hannover/Leine-Weser, ver.di Jugend, Bezirk Hannover/Leine-Weser und VVN Bund der AntifaschistInnen Hannover

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: (0511) 2790934