9. September 2021 Tagung/Konferenz KonTra IAA - Kongress für transformative Mobilität

Im Rahmen der Protestaktionen gegen die Internationale Automobilausstellung IAA

Information

Veranstaltungsort

Feierwerk
Hansastr. 39 - 41
81373 München

Zeit

09.09.2021, 10:45 - 10.09.2021, 21:00 Uhr

Themenbereiche

Sozialökologischer Umbau, Klimagerechtigkeit, Spurwechsel, GK Zukunft Auto Umwelt Mobilität

Zugeordnete Dateien

KonTra IAA - Kongress für transformative Mobilität

Zur Internationalen Automobilausstellung IAA 2021 richten wir am 9. und 10. September in München beim Alternativgipfel «KonTra IAA – Kongress für transformative Mobilität» eine Reihe von Veranstaltungen aus. Der Kongress versteht sich als Teil der Gegenaktivitäten zur IAA. Mit KonTra IAA bringen der Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern und die Rosa-Luxemburg-Stiftung die notwendige inhaltliche Debatte über Ziele, Inhalte und Durchsetzungsmöglichkeiten einer klimagerechten Mobilitätswende voran. In zwei Foren, zwei Workshops und einer großen Podiumsdiskussion diskutieren wir die Themen neue Mobilitätskonzepte und Digitalisierung, die Konversion der Autoindustrie bzw. den Umbau der Mobilitätsindustrien generell sowie neue Allianzen für eine gerechte Mobilität. Kontra IAA findet als Hybridveranstaltung im Feierwerk und im EineWeltHaus statt, die Foren und das Podium werden online übertragen.

Anmeldung:  https://kontra-iaa.org/

Donnerstag 9.9.21
10:45 – 12:30
Ort: Feierwerk: Kranhalle / online

Forum
Digitale Mobilitätsplattformen, aber öffentlich organisiert?
Neue Mobilitätsdienste wie Car- und Bikesharing, Lastenräder, E-Roller, „On Demand“-Taxifahrdienste oder Rufbusse auf dem Land boomen. Vernetzt durch digitale Plattformen wie GoogleMaps, Moovit oder FreeNow, die als „Amazon der Mobilität“ den Markt umkrempeln. Private Betreiber wollen Marktbeherrschung und maximalen Gewinn. Klimaziele, sozialer Ausgleich und Datenschutz sind untergeordnet. Attac und rls haben in einer Studie untersuchen lassen, wie Mobilitätsplattformen einen Beitrag zur sozial-ökologischen Verkehrswende leisten können – datengeschützt, gemeinwohlorientiert, partizipativ, inklusiv und bedürfnisorientiert. Nach dem Prinzip des „Plattform-Kommunalismus“ sind Kommunen dabei die entscheidenden Player.

Moderatorin Julia Killet (KEV) diskutiert mit
Dominik Pietron / Mitverfasser der Studie Digitale Mobilitätsplattformen
Mark Herterich / Attac/Kampagne einfach.umsteigen

13:30 – 15:00
Ort: Feierwerk – Außenzelt

Workshop
Asphaltprotestkarte – Straßenbau überall und der vielfache Widerstand dagegen
Wer Straßen sät, wir Verkehr ernten – aber auch Protest! Wir wollen mit euch die gerade frisch erschienene „Asphaltprotestkarte“ durchgehen. Wo werden überall noch Autobahnen und Bundesstraßen neu gebaut, ausgebaut oder erweitert? Warum ist das problematisch für Mensch, Boden und Natur? Und wer steckt hinter dem Straßenbauwachstumswahn? Überall im Land regt sich aber vielfacher Widerstand gegen den Straßenbauwahnsinn. In Bürger*inneninitiativen, in Waldbesetzungen, bei Demonstrationen, Blockaden oder Petitionen setzen sich Menschen für eine gerechte und ökologische Verkehrs- und Mobilitätswende ein. Wo kannst du mitmachen?

Mit: Aktivist*innen von Rosa-Luxemburg-Stiftung / Robin Wood / Wald statt Asphalt

Freitag, 10.9.2021
13:30 – 15:00
Ort: EineWeltHaus – großer Saal

Workshop:
Fahrerloser Passagiertransport als Teil der Mobilitätswende?
Kann Fahrerloser Passagiertransport eine Strategie für die Mobilitätswende sein? In Japan machen autonome Shuttles ältere Bevölkerungsgruppen bereits erfolgreich mobiler und das Verkehrssystem nachhaltiger und sicherer. Auch in Deutschland verabschiedete der Bundestag kürzlich ein Gesetz, das fahrerlosen Flottenbetrieb als Teil des öffentlichen Verkehrs erleichtern soll. Erstmals wird versucht, autonomes Fahren auf Stufe 4 (vollautomatisiertes Fahren) bzw. den Regelbetrieb autonomer Flotten gesetzlich zu regeln.
Wir wollen darüber sprechen, ob und wie fahrerlose Transportmöglichkeiten, jenseits von Tesla und Daimler, als flexible und fahrerlose Flotten eine Möglichkeit sein können dem ÖV auf die Sprünge zu helfen oder sogar unser Mobilitätssystem und Stadtbild grundsätzlich revolutionieren könnte.

Mit: Timo Daum / Autor, Sarah George FG Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung und Prof. Dr. Andreas Knie / Forschungsgruppe Digitale Mobilität

15:30 – 17:00
Ort: Feierwerk: Kranhalle / online

Forum
Konversion der Arbeit – Wege zu klimagerechter Mobilität
Die Automobilindustrie mit ihrer nahezu uneingeschränkten Ausrichtung auf Verbrennungsmotoren erzeugt gigantische Dimensionen CO2 und verschärft damit die Klimakrise noch weiter. Der sozial-ökologischer Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft bedeutet zuallererst eine Dekarbonisierung, eine Abkehr von fossilen Energieträgern als zentrales Mittel für den Klimaschutz. Die vermeintlichen Zugeständnisse der Automobil-Konzerne bedeuten aber keine Abkehr vom „Business as usual“, das die Klimakrise erst hervorgerufen hat. Auch Alternativen zu den Verbrenner-Antrieben zielen auf wachsende Profite und eine mengenmäßige Steigerung der Automobil-Produktion. Mit welchen Konzepten und Alternativen kann eine Konversion der Arbeit, eine Abkehr von der Produktion von noch mehr PKW eingeleitet und forciert werden?

Die Moderator*innen Julia Killet (KEV) und Willy Sabautzki (ISW) erörtern Ansätze dazu mit
Antje Blöcker, Research Fellow, Institut Arbeit und Technik, Universität Gelsenkirchen
Sybille Stamm, ehem. Landesbezirksleiterin ver.di, Baden Württemberg
Stephan Krull, Koordinator Gesprächskreis Zukunft Auto Umwelt Mobilität der Rosa-Luxemburg-Stiftung, aktiv in der Attac-AG ArbeitFairTeilen, ehem. Betriebsrat der VW AG

19:00 – 21:00
Ort: Feierwerk: Kranhalle / online

Podiumsdiskussion
Autokorrektur: Konversion der Auto- und Zulieferindustrie
„Null-Emissionen“ – für alle neu zugelassenen PKW ist das Ziel im Jahr 2035. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen von Neuwagen um 55 Prozent im Vergleich zu 2021 zu sinken. Für 2035 ist ein CO2 Rückgang im Vergleich zu 2021 von 100 Prozent die Zielmarke, und in der EU sollen nur noch emissionsfreie Neuwagen verkauft werden. Die uneingeschränkte Weiterproduktion von PKW mit Verbrennungsmotoren bis 2030 führt noch tiefer in die Klimakatastrophe. Es ist allerhöchste Zeit zu handeln. Die Abkehr vom Verbrenner-Auto, die Halbierung der Automobilproduktion, die Qualifizierung der Beschäftigten für eine Alternativ-Produktion, die Erweiterung der Mitbestimmung in den Betrieben, die Erprobung von alternativen Mobilitätskonzepten in Stadt und Land belegen die Dringlichkeit der Autokorrektur: eine Konversion der Auto- und Zulieferindustrie. Welche Alternativ-Produkte zum individuellen PKW stehen heute schon bereit? Welche gesellschaftlichen Allianzen sind zur Durchsetzung der Konversion für eine soziale und klimagerechte Mobilität notwendig?

Die Moderator*innen Julia Killet und Willy Sabautzki erörtern Chancen und Konversionsperspektiven mit:
Hanna Harhues, Students for Future
Hendrik Auhagen, Bahn für Alle
Filippos Kourtoglou, IGM München
Martin Günter, wissenschaftl. Mitarbeiter eines MdB
Tom Adler, Plakatgruppe Mercedes
Mario Candeias, Rosa-Luxemburg-Stiftung


Publikationen der RLS zum Thema:
Dossier Spurwechsel, www.rosalux.de/dossiers/spurwechsel
E-Mobilität - ist das die Lösung? Eine Befragung von Beschäftigten zum sozial-ökologischen Umbau der Autoindustrie, www.rosalux.de/publikation/id/44586/e-mobilitaet-ist-das-die-loesung
Bahn frei!, Heft 1/2020 der Zeitschrift LuXemburg, www.zeitschrift-luxemburg.de/bahn-frei/

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Kurt-Eisner-Verein.

Standort

Kontakt

Dr. Julia Killet

Regionalbüroleiterin Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: +49 89 51996353