18. Oktober 2019 Diskussion/Vortrag Verleihung des Jörg-Huffschmid-Preises 2019

In diesem Jahr werden die jungen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Gábor Scheiring und Felix Gnisa ausgezeichnet.

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin

Zeit

18.10.2019, 19:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Verleihung des Jörg-Huffschmid-Preises 2019

Die Auszeichnung im Gedenken an das wissenschaftliche Werk und gesellschaftspolitische Engagement des 2009 verstorbenen Bremer Ökonomen Jörg Huffschmid wird alle zwei Jahre durch den Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland, die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, die EuroMemo-Gruppe und die Rosa-Luxemburg-Stiftung vergeben. Die Preisverleihung findet am 18. Oktober in Berlin statt.

Mit Gábor Scheiring, der zurzeit an der Bocconi-Universität in Mailand arbeitet, wird zum ersten Mal ein ungarischer Wissenschaftler mit dem Jörg-Huffschmid-Preis ausgezeichnet. Scheiring zeigt in seiner Dissertation «The Wounds of Post-Socialism. The Political Economy of Mortality and Survival in Deindustrialising Towns in Hungary» durch eine umfangreiche empirische Untersuchung, dass die neoliberale Schocktherapie in Ungarn nach 1989, die mit einer Deindustrialisierung des Landes und hoher Arbeitslosigkeit verbunden war, zu einer massiv erhöhten Sterblichkeit geführt hat. Die Arbeit von Gábor Scheiring ist nach Ansicht der Jury sowohl in gesundheitspolitischer als auch in wirtschafts- und sozialpolitischer Hinsicht höchst relevant.

Felix Gnisa gelingt es in seiner an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena verfassten Masterarbeit «Subsumtion und Entgrenzung. Zum Verhältnis von Produktivkraft, Herrschaft und Technik in der Plattformökonomie», Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, die sonst kaum thematisiert werden. Er kann die anhaltende Relevanz einer an Karl Marx orientierten kritischen Industriesoziologie und Gesellschaftstheorie für die Analyse der neuesten Phänomene der kapitalistischen Entwicklung deutlich machen.

Der Jörg-Huffschmid-Preis wird in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen. Prämiert werden herausragende Examensarbeiten und Dissertationen im Feld der politischen Ökonomie.

Die Preisverleihung beginnt um 19 Uhr mit der Luxemburg-Lecture von Prof. Dr. Birgit Mahnkopf (IPE Berlin): «Der Kapitalismus an den Kipppunkten von Natur und Gesellschaft».

Die Laudatio zu der Arbeit von Gábor Scheiring hält Prof. Dr. Heide Gerstenberger (Universität Bremen).

Die Laudatio zu der Arbeit von Felix Gnisa hält Dr. Thomas Sablowski (Rosa-Luxemburg-Stiftung).

Standort

Kontakt

Dr. Thomas Sablowski

Referent Politische Ökonomie der Globalisierung, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Telefon: +49 30 44310129