Vortrag und Diskussion mit einem Vertreter von MTZ Ripo Ultra
Im Sommer und Herbst 2020 versammelten sich zehntausende Belarus*innen hinter Swjatlana Zichanouskaja, die kämpferische Präsidentschaftskandidatin, Weranika Zepkala, die siegesbewusste Managerin, und Maryja Kalesnikawa, das Herz des Trios. Sie wollten zusammen das diktarosche Regime von Aljaksandr Lukaschenka stürzen. Sie wollten die politischen Gefangenen aus den Gefängnissen und Zwangsarbeiter*innen-Lagern befreien. Sie strebten den Übergang von Belarus in ein demokratisches Land an.
Am 9. August gewann Zichanouskaja die Präsidentschaftswahlen eindrucksvoll souverän mit wahrscheinlich weit über 80 Prozent der Stimmen. Das Regime verdrehte die Zahlen und proklamierte den Langzeitdiktator Lukaschenka zum Sieger. Die Bevölkerung wollte diese offensichtliche Fälschung nicht akzeptieren und ging zu Hunderttausenden in ganz Belarus auf die Straße. Die Schüler*innen und Student*innen, die Unternehmer*innen und Angestellten vor allem in der IT Branche, Sportler*innen, Künstler*innen usw. gingen friedlich und bunt auf die Straße, um den Wechsel zu erzwingen.
Das Regime reagierte auf die Proteste mit Gewalt und Repression. Täglich wurden Hunderte inhaftiert, misshandelt und gefoltert. Mehrere Menschen verschwanden oder wurden getötet. Lukaschenka ließ ein Flugzeug entführen. Bis heute wurden mehr als 1.200 Menschen als politische Gefangene von der Menschenrechtsorganisation Viasna gezählt. Tatsächlich dürften es sehr viel mehr Inhaftierte sein, die aus politischen Gründen verfolgt und unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt wurden. Unter ihnen sind prominente Sportler*innen wie die Basketballerin Jelena Leuchenka, Künstler*innen wie der Mister X Sänger Igar Bancer oder zuletzt die belarusische Punk-Rock Ikone Kristina Cherenkova aka Kita.
Seit der gefälschten Wahl verwandelte sich Belarus in ein faschistisches Terrorregime. Er isolierte das Land. Zehntausende verließen das Land. Er betätigte sich als menschenverachtender Menschenhändler. Er machte Belarus zum Komplizen beim Überfall der russischen Armee auf die Ukraine.
Am 11. Juni erzählt ein Aktivist aus Minsk beim ULTRASH Nummer 15, was vor zwei Jahren in Belarus passierte, wie sich der Widerstand gegen das Lukaschenka Regime und den Krieg gegen die Ukraine entwickelt. Er war MTZ Ripo Ultra und Teilnehmer der fanorganisierten Partizan Minsk Tour vor fast zehn Jahren.
Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden.
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