Eine Definition des Begriffs »Heimat« sucht man meist vergeblich. Dabeiwurde mit ihm seit dem 19. Jahrhundert Politik gemacht. Als juristische Definition legte er zunächst fest, dass nur derjenige Heimatrecht besaß, der über Grund und Boden verfügte. Arbeiter hatten daher keine Heimat, waren „vaterlandslose Gesellen„. In deutsch-nationalen Kreisen galten auch Juden als heimatlos und kosmopolitisch. Der Begriff »Heimat« wurde mitbiologistisch-rassistischen Elementen aufgeladen. Während der NS-Diktatur diente er der Ausgrenzung von Juden, „Zigeunern„, „Asozialen“ und politischen Gegnern. Sie alle hatten keinen Platz in der „deutschen Volksgemeinschaft“. Auf die Förderung des Heimatgedankens wurde in dieser Zeitgroßen Wert gelegt. Heimatfeste waren allgegenwärtig. In vielen Orten - soauch in Neustadt am Rübenberge - wurden Heimatmuseen eingerichtet, die ein völkisches Heimatgefühl popularisieren sollten. Nach dem Krieg fand eine kritische Reflexion des Begriffs kaum statt. Heimatfilme und -musik reproduzierten bekannte Klischees und erfreuten sich wieder großer Beliebtheit.
Ein Projekt des Arbeitskreises Regionalgeschichte e.V. und der Kunstinitiative »in between« in Kooperation mit der Volkshochschule Hannover Land, dem Filmclub Cinema Leinepark e.V., dem Radio Flora Hannover und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen
E-Mail: kontakt@rls-nds.de
Telefon: (0511) 2790934