6. September 2021 Bildungsreise [AUSGEBUCHT!] Schutzbund-Partisanen-Widerstand

Bildungsreise und Wanderung auf den Spuren des bewaffneten Widerstands in Österreich 1934-1945

Information

Veranstaltungsort

Wien, Ebensee und das Salzkammergut

Zeit

06.09.2021, 10:00 - 11.09.2021, 16:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Neonazismus / Rassismus, Westeuropa

Kosten

Doppelzimmer: 550,00 €
Einzelzimmer: 700,00 €

Zugeordnete Dateien

Alle Plätze sind vergeben. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich.

In Österreich hat es 1934 den ersten bewaffneten Aufstand gegen den Faschismus durch Angehörige des sozialdemokratischen »Schutzbundes« gegeben. Dieser wurde in den »Februarkämpfen« nach wenigen Tagen von dem austrofaschistischen Regime blutig niedergeschlagen. Viele der daran beteiligten Schutzbündler_innen mussten aus Österreich flüchten und schlossen sich in Folge etwa den Internationalen Brigaden in Spanien an. Andere traten – enttäusch von der sozialdemokratischen Parteiführung – in die verbotene Kommunistische Partei (KPÖ) ein, um den illegalen Kampf gegen den Faschismus in Österreich weiter zu führen.

Nach dem sogenannten „Anschluss“ an Nazi-Deutschland bildeten sich in unterschiedlichen Bergregionen Österreichs Partisan_innengruppen, die sich oft aus untergetauchten Kommunist_innen, geflüchteten KZ-Häftlingen, überzeugten Christ_innen oder desertierten Wehrmachtsangehörigen zusammensetzten. In dem an Bayern grenzenden Salzkammergut war die Partisan_innenbewegung »Willy/Fred« aktiv. Die Gruppe wuchs ab 1944 stark an. Auf dem von den Nazis nie entdeckten Unterstand »Igel« lebten bald bis zu 30 bewaffneten Partisanen. Eine noch größere Zahl war verstreut auf Almen und bei vertrauenswürdigen Kontaktpersonen untergetaucht. Insgesamt gehörten der Bewegung Ende 1944 bis zu 500 Personen im Salzkammergut an.

Auf der Bildungsreise werden wir die Bedingungen und verschiedenen Phasen und Akteur_innen des antifaschistischen Widerstands in Österreich 1934-1945 kennenlernen.

Stationen der Reise (u.a.):

  • Auf den Spuren des Februar 1934 in Wien – Kontinuitäten & Brüche: Austausch zu Antifaschismus in Österreich damals & heute
  • Besuch im Museum «Roter Waschsalon» im Karl-Marx-Hof Wien
  • Besuch im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands Wien
  • Besuch im Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien
  • Rundgang zum Thema Widerstand und Verfolgung von 1934-1945 in „Favoriten“ (einem traditionellen Arbeiter*innenbezirk von Wien)
  • Zweitägige geführte Wanderung auf den Spuren der Partisanenruppe »Willy/Fred« im Salzkammergut.
  • Besuch der KZ Gedenkstätte in Ebensee.

Während der Woche ist eine geführte Bergwandertour eingeplant (Salzkammergut) incl. Übernachtung auf der Hütte (Ischler Hütte). Wetterfeste Kleidung, Wanderschuhe und Wanderrucksack sind daher notwendig.

Der Teilnahmebeitrag von 550 Euro beinhaltet die Hotelunterkünfte für sechs Übernachtungen im Doppelzimmer, incl. Frühstück, das Reiseprogramm und die vor Ort anfallenden Bahn und Taxi-Transfers, Eintrittsgelder in Museen etc. Bei Unterkunft im Einzelzimmer umfasst der Teilnahmebeitrag 700 Euro.

Unterkunft: Für den Zeitraum 05.09 bis 11.09.2021 sind für alle Teilnehmenden auf unseren Reisestationen Unterkünfte gebucht. Vier Nächte im Hotel Magdas Wien, je eine Nacht in Bad Goisern, im Luise-Wehrenfennig-Haus bzw. Bad Ischl, in der Ischler Hütte (die Übernachtung auf der Ischler Hütte ausschließlich in Vier-Bettzimmern).

An- und Abreise zum/vom Veranstaltungsort (Wien bzw. Ebensee) ist selbst zu organisieren.

Termine: Anreise 05.09.2021 (Sonntag/Wien) bis Abreise 11.09.2021 (Samstag/Ebensee). Ab Ebensee besteht eine Zugverbindung nach München. Das Seminarprogramm findet von Montag bis Samstag (06.09, 10:00 Uhr bis 11.09.2021, 14:00) statt. Ein ausführliches Seminarprogramm mit Hintergrundinformationen zu Reise und Thema wird den Teilnehmenden rechtzeitig vor Reisebeginn zur Verfügung gestellt.

Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung: Die Reise ist in einigen Bundesländern für die Programmtage von Montag bis Donnerstag als gesetzlicher Bildungsurlaub/Bildungsfreistellung anerkennungsfähig. Bei Rückfragen bitte an Andreas Merkens (andreas.merkens@rosalux.org) wenden.

Reiseleitung: Rainer Hackauf (Historiker, Wien) & Niklas Haupt (RLS Bayern/Fürth)

Anmeldung: Bis zum 30.04.2021 ist die Anmeldung ausschließlich Teilnehmer_innen mit Wohnsitz in Bayern vorbehalten. Eine Warteliste für Interessent_innen ausserhalb von Bayern wird eingerichtet. Ab dem 01.05.2021 erfolgt eine Öffnung auch für andere Bundesländer. Darüber hinaus erfolgt die Berücksichtigung für die Teilnahme entsprechend dem Eingang der schriftlichen Anmeldungen.

Anmeldeformular und Teilnahmebedingungen.


Weiterführende Infos zu Thema und Stationen der Reise:

Das Rote Wien im Waschsalon - Ausstellung

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien

Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands

"Fragmente des Widerstands" - Radio Salzkammergut. Die Widerstandskämpfer im Salzkammergut, u.a. mit den Zeitzeugen Alois Straubinger und Karl Gitzoller.

Zeitgeschichtemuseum und KZ Gedenkstätte Ebensee - Film youtube

Befreit von »Vaterlandsverrätern«. Der vergessene Widerstand in Kärnten. Deutschland Radio Feature von Raul Zelik


Corona - Update

Die Corona-Pandemie erschwert die Planung unserer Bildungsreisen!
Wir sind zuversichtlich ab Sommer 2021 wieder regulär unsere Reisen durchführen zu können.
Dennoch werden die Bildungsreisen nur unter Einschränkungen stattfinden können: Vorgaben, die sich aus den allgemeinen Regelungen des Gesundheits- und Hygieneschutzes in der jeweiligen Reiseregion ergeben, werden von uns umgesetzt.
Für jede Reise gilt, dass wir die Entwicklung der Pandemie in der Region genau verfolgen und abwägen, wie wir als Veranstalter die inhaltliche wie organisatorische Durchführung der Reise gewährleisten können und unserer Verantwortung für die gesundheitliche Sicherheit aller Teilnehmenden gerecht werden.


 

Kontakt

Niklas Haupt

Regionalmitarbeiter Bayern (Fürth), Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: +49 911 76689900