Schulen, Kindergärten, besondere Spielmaterialien – all das trägt den Namen der italienischen Ärztin und Biologin Maria Montessori – die gar keine Pädagogin war. Mit ihrer Pädagogik vom Kinde aus wurde sie zu einer Leitfigur der Reformpädagogik. Doch nicht von ungefähr war sie auch eine überzeugte Anhängerin des italienischen Faschismus und der Vertreterin von Eugenik und Rassenlehre. Sie glaubte daran, dass Menschen nicht nur durch Erziehung, sondern durch die «richtige» Auslese zu optimieren sei – mit einem festen Bild vom «perfekten Kind» vor Augen.
Sabine Seichter geht es in ihrem Buch «Der lange Schatten Maria Montessoris» nicht um «Montessori-Bashing», sondern sie kritisiert den Glauben, der ja auch heute nicht nur in reformpädagogischen Ansätzen, sondern auch in den zahlreichen Messungen, Vergleichen und Evaluationen der Bildungspolitik und -wissenschaft anzutreffen ist, an die Messbarkeit und Planbarkeit der Entwicklung junger Menschen.
Sabine Seichter wird die Thesen ihres Buches vortragen und wir wollen mit ihr darüber diskutieren.
Die Veranstaltung wird online über Zoom stattfinden. Der Link wird allen Angemeldeten vor der Veranstaltung zugesandt.
Sabine Seichter ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Geschichte und Theorie von Erziehung und Bildung, historisch-kulturwissenschaftliche und personalistische Konzeptionen pädagogischer Anthropologie.
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Gesprächskreis Bildungspolitik
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