zur StartseiteSpätestens seit dem sogenannten "Sommer der Migration 2015" (Marc Speer/Bernd Kasparek) ist die Europäische Flüchtlingspolitik ein zentraler Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzung. Seitdem wurden zahlreiche Asylrechtsverschärfungen auf europäischer und nationaler Ebene beschlossen. Zugleich ist die extreme Rechte in ganz Europa auf dem politischen Vormarsch, um eine Renationalisierung durchzusetzen. Aber auch in Teilen der politischen Linken wird wieder über den Stellenwert der Nation heftig diskutiert, wobei einige Strömungen, gerade rund um die sog. Sammlungsbewegung "Aufstehen", den nationalen Sozialstaat stärken wollen, um gleichsam repressiver gegen Migrant*innen vorzugehen.
Der Vortrag widmet sich dem Zusammenhang zwischen der aktuellen Grenzpolitik und dem Kapitalismus, der zentral ist, um die politische Situation seit 2015 zu verstehen. Dabei werden klassische sozialistische Positionen zu Migration und Flucht vorgestellt und im Anschluss die Frage diskutiert, welche Funktion Grenzen im heutigen globalen Kapitalismus haben.
Maximilian Pichl ist Rechts- und Politikwissenschaftler und arbeitet an der Universität Kassel zur Krise der EU-Migrationspolitik.